Bilderserie: Frühsommer auf wirklich extrem abgelaufenem Film

Jeder der sich schon eine Weile mit der analogen Fotografie beschäftigt, wird bereits davon gehört haben, dass Film ein Verfallsdatum hat. Und wer sich gut informiert wird auch wissen, dass dieser Film deswegen nicht gleich dazu neigt, nur noch schwarze Bilder zu produzieren.

Dieses gut gemeinte Datum ist nicht viel mehr als die Garantie, dass man innerhalb dieses Zeitraumes genau die Farben und Kontraste bekommt, die sich der Hersteller vorgestellt hat. Wirklich kritisch wird es erst, wenn ein Film seinen ersten zweistelligen Geburtstag feiert. Dann verliert er, grob über den Daumen, die Hälfte seiner Empfindlichkeit.

Das Ganze gilt soweit für die Lagerung bei Raumtemperatur, ganz anders sieht es aus, wenn man den Film auf einem Dachboden deponiert. Genau das ist einer kleinen Kiste voller Kodak Pressefilm passiert, welche ich vor einer ganzen Weile erworben habe. Diese armen Filmchen haben nicht nur schon gut 20 Jahre auf dem Buckel, sondern auch einen Großteil dieser Zeit auf einem Dachboden verbracht.

Die erste Rolle eines GPX 160 Pro Gold habe ich im Winter im Zoo verschossen und mich doch stark über den extremen Blaustich gewundert. Dieser passt zwar hervorragend zur Stimmung aber trotzdem hätte ich es besser wissen, und den Film bei 64 Asa und nicht bei den originalen 160 Asa belichten sollen.

  
Aus diesem Fehler habe ich nun gelernt und im Frühsommer meinen EL Nikkormaten angewiesen, den nächsten GPX 160 wie einen 64 Asa zu behandeln. Angesetzt war diesmal übrigens mein Nikkor-H 85mm f1.8 mit einem zusätzlichen Pol-Filter um auch bei Sonnenschein bei Bedarf die tolle Offenblende benutzen zu können. Und siehe da, die Bilder sind um einiges heller und weisen eher einen orangen Farbstich auf. Trotzdem sind die meisten Farben alles andere als natürlich aber eine geniale Farbbalance kann man unserem Opfer jahrelanger Misshandlung einfach nicht abverlangen. Alles in allem passt der warme Grundton, passt genau so gut zu den neuen Bildern, wie der kalte Grundton zu den alten Winterbildern.

 

  

Alle Bilder wurden von Danny aufgenommen.

Wie sicher viele in meinem Alter damals, so um 2005, habe ich mit etwa 17 meine erste digitale Knipse bekommen. Um genau zu sein, eine echt grässliche Jaycam i6180 aus dem Teleshopping. 2008 gab diese dann leider den Geist auf und so bin ich auf eine um einiges bessere Samsung L200 umgestiegen, mit der ich aber auch eher sporadisch und meist im Urlaub fotografiert habe. Die wirklich Begeisterung für die Fotografie hat mich erst 2012 so richtig gepackt. Hauptsächlich ausgelöst natürlich durch Socialmedia im Allgemeinen und Instagram im Besonderen. Ich fand den Look der Bilder faszinierend, konnte mir aber kein Smart- phone leisten und so durchsuchte ich die Klamotten meiner Eltern nach einer angeblich noch vorhandenen Kamera. Und so fand ich eine alte Rollei 35 mit Tessar Objektiv, welche sofort mit auf den nächsten Urlaub kam. Als ich die Bilder das erste mal in der Hand hielt war ich begeistert von dem Look und vor allem auch von der Qualität. dany Da die Rollei zwar eine tolle Kamera ist aber ich mit dem Schätzen der Entfernung so meine Probleme habe, dauerte es keine paar Monate bis ich mit der Canon Av-1 und zwei Drittherstellerobjektiven in 50 und 135mm meine erste eigenen analoge Spiegel-refelxkamera besaß. Ab da an gab es natürlich auch später eine digitale Spiegelreflex- kamera aber die kommt meist wirklich nur zum Einsatz, wenn es gerade schnell gehen muss. Aktuell arbeite ich mit meiner neuen Yashica T3 und eine Mamiya RB67 will dringend ausprobierte werden.