Elvis und ADOX

Ich liebe Dias, sowohl in Farbe als auch in Schwarzweiß. Ich bevorzuge aber Schwarzweiß; dabei verwende ich den Rollei Superpan 200. Bisher musste ich die Filme ins Labor bringen. Nur sehr wenige Labore machen die Schwarzweiß-Dia-Entwicklung in der den sogenannten Scala-Entwicklung.

Ich habe zwar bereits Erfahrung mit Kleinbild-Filmentwickung in Schwarzweiß, aber einen Dia-Film habe ich noch nicht entwickelt. Nun ergab es sich durch Zufall, dass ich an einem Experiment zur Dia-Entwicklung teilhaben durfte – und zwar mit Marwan von der PhotoKlassik Akademie im Silvergrain Studio Lab in Bad Nauheim.

                                              

Zunächst haben wir zwei Kameras, eine Leica R7 und einen Minolta Dynax 9, mit jeweils einer Rolle des neuen
Scala 50 von ADOX geladen. Marwan hat die Leica auf manuell gestellt und ich die Minolta auf Voll-
programm. Anschließend zogen wir zusammen durch Bad Nauheim, auf den Spuren von Elvis Presley.
Der wohnte in Bad Nauheim, während er hier in Deutschland stationiert war.

Nach einem Rundgang durch Parkanlagen, Innenstadt und natürlich die Goethestraße 14a, in der Elvis wohnte, kamen wir wieder zurück zum SilverGrain Studio Lab. Im Fotolabor wurden dann schnell die beiden Filme in die Paterson-Dose des ADOX Starter-Kits geladen. Danach wurde das ADOX TEST-Entwickler-Kit vorbereitet, einen neuen Prototyp eines Chemiekits. Es enthält Erstentwickler, Bleiche, Cleaner, Zweitentwickler sowie Fixierer und eine übersichtliche Tabelle.

Da die endgültige Anleitung noch nicht fertig war, erhielten wir von den ADOX Leuten eine kurze und übersichtliche Temperaturen/Zeiten-Tabelle für die einzelnen Schritte. Zwischen den verschiedenen Bädern muss der Film mehrmals gewässert werden.

Wir hielten uns ganz genau und Schritt für Schritt an die Vorgaben für Temperatur, Entwicklungszeit, Kipprhythmus und Zwischenwässerungen. Die einzelnen Bäder können für bis zu vier Filme verwendet werden –  daher nicht wegschütten!

Vom Prinzip her verläuft alles wie bei einer normalen SW-Entwicklung, außer dass nach dem Bleich- und Klärbad die Dose geöffnet und der Film erneut belichtet wird. Dazu taucht man den Film mit der Spule in einem durchsichtigen Gefäß komplett unter Wasser. Dann beleuchtet man ihn mit einer 200-Watt-Lampe von allen Seiten. Die Filmspiralen wandern dann wieder in die Dose. Nach einer zweiten Entwicklung folgen ein abschließendes Fixierbad sowie die Endwässerung. Danach konnten wir den Film endlich aus der Dose holen und begutachten.

Und ich muss sagen, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Mein erster Dia-Film!

Farbdia ist ja schon sehr schön, aber in Schwarzweiß ist das nochmals eine Steigerung für mich! Ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Und das tollste daran – ich habe das zum ersten Mal gemacht, und es war ganz und gar nicht schwer mit dem ADOX Kit. Mit etwas mehr Übung (und eventuell angepassten Zeiten) ist da sogar sicher noch eine Qualitäts-Steigerung möglich.

Aufgefallen ist mir, dass der Film sehr dünn und anfällig für Kratzer ist, gerade an den Rändern. Man muss sehr sorgsam arbeiten, auch beim Abspülen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Und ich werde es zuhause ausprobieren, sobald das Kit erhältlich ist.

Mehr über Payam: https://www.aphognext.com/payam-stellt-sich-vor/