Das fotografische Gedächtnis Deutschlands
Herbert Piel gilt als das Gedächtnis Deutschlands. In Vorbereitung auf unsere Ausgabe 27 von SilvergrainClassics hatten wir die Gelegenheit, intensiv mit ihm zu sprechen. Seit über 50 Jahren ist er als Pressefotograf unterwegs – ein halbes Jahrhundert, in dem er mit seiner Kamera Zeitgeschichte festhält. Heute begleitet er den Wiederaufbau im Ahrtal – aufmerksam, einfühlsam und mit einem klaren Blick für das Menschliche hinter den Schlagzeilen.
Ein formeller Beitrag würde zu Herbert eigentlich gar nicht passen. Er ist direkt, schlagfertig und spricht alles gerade heraus. Aber er ist auch unglaublich empathisch – einer, der nie für das eine Foto seine Seele, seinen Geschmack oder seinen Anstand verkaufen würde. Eigenschaften, die in Zeiten von schnellen Internet-News und selbsternannten Influencer-Reportern selten geworden sind.
In der SWR Landesschau Rheinland-Pfalz wurde Herbert nun porträtiert. Mit einem dankbaren und einem weinenden Auge blickt er auf das Interview zurück:
„Dankbar für das tolle, vorbereitete und professionell geführte Gespräch meines guten Freundes Holger Wienpahl – und traurig, dass uns plötzlich rund fünf Minuten Sendezeit fehlten. Es waren so viele Video- und Fotoeinspieler vorbereitet: zu Landes- und Bundespolitik, internationalen Ereignissen, aber auch zu meinen aktuellen Projekten – Ausstellungen, Beratungen, dem Bandprojekt Pagemakerz und meinem Herzensprojekt mit 20 jungen Cellisten, die mit uns Rockklassiker spielen.“
Man merkt es, wie er sagt, am Ende des Interviews: ein bisschen „Holterdiepolter“ – aber ganz viel Herz und Leidenschaft. Und genau das ist Herbert Piel.

