Die 15-Minuten-Lochkamera

Der Grundgedanke beim Bau dieser Lochkamera ist die Möglichkeit, das „Zeichnen mit Licht“ auf einfache Weise im Schulunterricht oder Fotografie-Kurs frustfrei und mit geringem zeitlichen Aufwand begreifbar zu machen. Die Materialien finden sich größtenteils in jedem Haushalt oder können zusammen mit dem benötigten Fotopapier und Chemikalien entsprechend bestellt werden.

Materialliste:

  • Pappschachtel – eine Seite sollte annähernd 10×15cm oder 13×18cm groß sein
  • Stärkere Alufolie – zum Beispiel ein Joghurtdeckel
  • Lichtdichte Plastikfolie – oder Fotopapierbeutel 30×40cm (ggf. bei Fotoimpex kaufen)
  • Tütenclip, groß
  • ein Stück Pappe – zum Beispiel Verpackungsrest
  • Doppelseitiges Klebeband
  • Paketklebeband
  • Fotopapier

Werkzeugliste:

  • Lineal
  • Stift
  • Schere
  • Bastelmesser
  • Nadel

Das Loch ist etwa 0,3mm groß und einfach mit der Nadel in den Joghurtdeckel gestochen. Je runder und gleichmäßiger das Loch ist, desto besser die
Ergebnisse. Den auf der Rückseite entstehenden Grat nach Möglichkeit entfernen.

Auf der Vorderseite ist die Kamera mit doppelseitigen Klebeband mit dem Fotopapierbeutel verklebt. Mit dem Bastelmesser wird eine Lasche hineingeschnitten. Mit einem Stück Karton bildet sie den Verschluß. Alternativ ist auch eine Schiebekonstruktion möglich.

Das Fotopapier wird in der Kamera mit zwei sehr kleinen Stückchen doppelseitigem Klebeband gegenüber dem Loch befestigt. Glänzendes Fotopapier eignet sich für Anfänger besser, da die lichtempfindliche Schicht in der Dunkelkammer besser erkennbar ist.

Die Kamera muss in der Dunkelkammer mit Fotopapier beladen und entladen werden. Dann wird die lichtdichte Hülle (Fotopapierbeutel) mit dem Tütenclip verschlossen. Der Verschluß darf dann nur noch zur Belichtung geöffnet werden!

Die Belichtungszeit muss jetzt experimentell ermittelt werden, da sie individuell von der gebauten Kamera, der Lochgröße und dem gewählten Fotopapier abhängt. An einem sonnigen Tag sind 90 Sekunden ein guter Startwert. Während der Belichtung darf die Kamera nicht bewegt werden, und sie sollte fest aufliegen. Ein Stativ ist sinnvoll, aber für den ersten Erfolg nicht unbedingt notwendig.

Nach der Aufnahme wird das Papier in der Dunkelkammer entnommen und normal entwickelt. Ein Positiv erhält man durch eine Kontaktkopie mit einem unbelichteten Blatt Fotopapier, oder mit Computerhilfe.

Dauerhaftere Lösung:
Als Alternative zu Pappkarton und lichtdichter Tüte kann man auch eine Blechdose in entsprechender Größe wählen (1-Euro-Shop). Allerdings muss hier ein Loch gebohrt werden, und es könnten scharfe Grate entstehen. Die glänzende Innenseite sollte mattschwarz angemalt werden, um Reflektionen durch Streulicht zu verhindern. Der Arbeits- und Zeitaufwand ist dann natürlich höher.

Empfehlenswerte Literatur: Olpe, Peter: Die Lochkamera, Funktion und Selbstbau

Text und Bilder von Markus Heiting