DuKa-Deluxe: Das Ilford Multigrade-500-System

Fast jeder der schon in der Dunkelkammer gearbeitet hat kennt sie – Filter für Papier mit variablen Kontrast.

Irgendwie ist das alles ein Gefrickel. Nach dem Filtertausch muss die Belichtung angepasst werden.Ssollen verschiedene Bereiche mit unterschiedlicher Gradation Belichtet werden, muss zwischendurch der Filter getauscht werden und natürlich vergisst man das Zurücktauschen vor dem nächsten Print, etc.

Um hier eine erhebliche Steigerung des Komforts zu erhalten, kamen irgendwann sog. Multigrade-Köpfe auf den Markt. Hier konnte die Gradation Stufenlos an einem Drehregler eingestellt werden. Die Verstellung der Filter erfolgte im Kopf mechanisch durch Ein- und Ausschwenken von Filterelementen – das bot schon etwas mehr Komfort. Später, wie beim Ilford Multigrade-500-System, wurde die Verstellung anders gelöst. Das System besteht aus drei Hauptkomponenten:

 – Kopf mit zwei Leuchtmitteln, zwei Filtern, Lichtmischbox und aktiver Belüftung
 – Netzgrät mit Leistungselektronik zur Lichtsteuerung
 – Contoller zur Funktions, Gradations und Belichtungszeitwahl

Zusätzlich gibt es noch diverses Zubehör wie Messsonde und Fußschalter die an den Controller angeschlossen werden können.

Das andersfarbige Licht wird von zwei, jeweils mit einem Filter (grün bzw. blauviolett) versehenen Halogen-Leuchtmitteln erzeugt. Diese beiden Lichtquellen werden in der Lichtmischbox gemischt und nach unten in das Vergrößerergehäuse umgelenkt. Verstellt man die Gradation am Contoller so werden einfach die beiden Leuchtmittel unterschiedlich anders gedimmt. Dabei erzeugt rein grünes Licht Gradation 0 und rein Blau/violettes Licht Gradation 5. Über einen Vorwahlschalter auf der Rückseite des Controllers lässt sich dieses Verhältnis nochmal auf die Papiersorte „kalibrieren“. Ist der Controller sauber eingerichtet, kann man jetzt ohne die Belichtungszeit anpassen zu müssen, einfach die Gradation wechseln und so je nach Kalibrierung z. B. den Schwarzwert oder Weißwert erhalten. Auch kann direkt während der Belichtung die Gradation auf Tastendruck geändert werden. Der Controller enthält auch einen Belichtungstimer der in 0,1s Schritten zwischen 0 und 99s einstellbar ist.

Um nach dem Einlegen des Negativs ordentlich fokusieren zu können, kann man über die Taste „Focus“ beide Leuchtmittel auf 100% schalten. Hat man mehrere Gleiche Motive die z. B. in Gradation 3 Grundbelichtet, werden für 25 Sekunden und dann noch in einer Bildpartie mit Gradation 5 für 10s nachbelichtet werden müssen, muss nicht jedes Mal die Belichtungszeit neu eingetippt werden. Man stellt einmal die 25s als Belichtungszeit ein, diese kann über „Expose“ gestartet werden. Will man jetzt nachbelichten, ändert man auf Tastendruck die Gradation und betätigt die Taste „Burn“.  Jetzt läuft der Timer aufwärts und man kann während man abhält seine Nachbelichtungszeit im Auge behalten. Mit „Cancel“ kann die Belichtung abgebrochen werden.

Heiland bietet als „Ersatz“ für den Ilford Multigrade-Controller auch einen speziell angepassten Splitgrade-Controller an.

Ich arbeite jetzt seit über einem Jahr damit auf meinem Durst Laborator 138. Ich finde die Bedienung absolut genial und möchte diesen Komfort auf keinen Fall missen!

 

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Nach ein paar Jahren Digitaltechnik, begann ich mich für die analoge Fotografie zu interessieren. Ich spezialisierte mich auf den analogen Schwarz-Weiß-Prozess, der auch aktuell meinen Schwerpunkt bildet. Hauptsächlich arbeite ich Mittelformat mit der Mamiya RB67 Pro SD und der Mamiya 645 Super, nutze aber auch eine 4×5 Inch Großformatkamera und diverse Minolta Kleinbildkameras. An der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie reizt mich einerseits die Reduktion auf das Wesentliche, sowie die andererseits schier unendlichen Möglichkeiten die der Prozess bietet. Wenn ich in Farbe arbeite so fällt meine Wahl immer mehr auf Diafilm.