Das Kühlen oder gar Einfrieren des heimischen Filmvorrates ist eine ziemlich gängige Praxis. Vor allem in Zeiten wie unseren, in der das Filmsterben seine Runde macht, kaufen viele ihre Lieblingsfilme in großer Stückzahl und legen sie dann auf Eis, um sie auch noch in ferner Zukunft unverändert nutzen zu können, nachdem sie aus ihrem Winterschlaf geweckt wurden.
Aber warum ist diese Prozedur überhaupt notwendig? Um dies zu verstehen lohnt es sich, einen Blick auf den Prozess zu werfen, indem ein solcher Film hergestellt wird:
Fotografischer Film besteht im Wesentlichen aus lichtempfindlicher Fotoemulsion auf einem Trägerfilm, der von Gelatine umgeben wird. Mit zunehmenden Alter oxidieren diese Bestandteile und der Film ändert seine Empfindlichkeit und die Farbwiedergabe. Einziger Schutz ist die Gelatine, die aus Kollagenen, chemisch veränderten Struktureiweißen besteht. Doch auch diese Eiweiße können mit der Zeit “verderben”. Um sich bewusst zu machen was mit Eiweißen passiert, wenn sie sich zersetzen, muss man nur ein Schinkenbrot auf den Küchentisch legen und zwei Wochen in den Urlaub fahren.
Doch was kann der Kühl- oder gar der Gefrierschrank daran ändern? Nun, all diese Prozesse sind chemische Vorgänge, die Energie, zum Beispiel in Form von Wärme, benötigen. Durch das Kühlen kann man diese Vorgänge verzögern, vielleicht sogar beinahe stoppen. Damit sind eingefrorene Filme bei richtiger Lagerung und durchgehender Kühlkette quasi wie neu. Doch auch das Einfrieren birgt Gefahren, da Filme unbedingt trocken gelagert werden müssen, um ihr „verderben” nicht zu begünstigen. Pack sie also besser gut ein, wenn du deine Filme auch mal kalt stellen möchtest.
Hast du vielleicht auch noch verborgene Schätze eingefroren oder hast du andere Erfahrungen mit diesen “Schätzen aus dem Eis”? Dann verrate es uns doch in den Kommentaren!