Meine letzten Urlaube in Ostfriesland dienten aus verschiedenen Gründen, nicht in erste Linie der Entspannung. Umso glücklicher war ich, dass ich mir einen Abend sozusagen freinehmen konnte, um mich mal einem ganz besonderen Ort zu widmen, dem Rhauderfehner Idasee.
Also habe ich schnell meine beiden Kameras gepackt. Eine Nikon EM und meine Kiev88. Diese habe ich mit den oben genannten Filmen geladen. Ziel dieses kleinen Ausfluges war es diesen Ferienort als romantische Idylle eines ewigen Sommers festzuhalten. Nur leider ging dabei in der Hektik so einiges schief. Zum einen sollte wohl auffallen, dass die Kiev eigentlich ein Format 6×6 auf Rollfilm belichtet und nicht 6×4,5 wie auf einigen Bildern zu sehen. Nun, das passiert eben, wenn man die Magazine vor dem Laden nicht korrekt auf 0 zurücksetzt. Auf Seiten der Nikon EM dagegen kam es zu einigen Fehlbelichtungen, da ich in der schnellen Arbeitsweise schon mal in die falsche Richtung „exposurekompensiert“ habe.
Meine ersten beiden Bilder hätten sich so auch in einem Katalog des Fremdenverkehrsamtes finden können. Eine klare Beschreibung des Ortes und wofür er zu stehen vorgibt. Eingefasst in eine klare Geometrie. Nur leider schien der Portra nicht wirklich Lust auf seine sonst so typischen Farben zu haben.
Etwas knalliger kam dagegen der XPro mit seinen Farben daher. Auch, wenn ich von einem Cross Film viel mehr erwartet hätte, so gefallen mir die Tonwerte doch sehr, weil sie einfach der Natur an diesem Ort den nötigen Raum geben. Belichtet habe ich die beiden Filme übrigens nach Packungsangabe also mit 160 und 200 Asa.
Hier habe ich dann ein wenig mit der Geometrie der Aufhängung der örtlichen Wassersportanlage gespielt und versucht das dazugehörige Vereinshaus in eine romantische Komposition gegen die untergehende Sonne zu setzten, was zugegeben nur passabel funktioniert hat. Da die Stimmung durch den Blauton stark ins melancholische abgleitet und eher das Gefühl eines letzten Abends am Ferienort transportiert.
Die letzten Bilder der Kiev zeigen eine von meiner Familie geschossenes Portrait und eine von mir geschossene Gegenlichtaufnahme auf dem kleinen Spielplatz des Sees.
Um den Erholungsort nicht ohne einen kritischen Moment zu verlassen, habe ich kurz noch ein Bild geschossen, welches das Sumpfgras zweigt, wie es durch den künstlich aufgeschütteten Sandstrand wächst. Zudem eine Aufnahme der Zutatensammlung der lokalen Schnellgastronomie.
Mein letztes Bild dieses Ortes zeigt nochmal die Szene vom Anfang. Allerdings mit dem vollen Licht der goldenen Stunde, ohne spielende Kinder, dafür aber mit der gesamten Farbenpracht des Portra.
-Danny