Vorwort
Anfang des Jahres hatte ein gut befreundetes Paar die Idee den Sommerurlaub in den USA zu verbringen und überredete mich mitzukommen. Anfangs war ich etwas skeptisch, unter anderem wegen der Hitze (Ich vertrag das nicht so) – lies mich dann aber „breitschlagen“. Vorweg: ich bereue es keine Minute mitgereist zu sein 🙂
Lange bevor es los ging habe ich mir intensiv Gedanken über das Fotoequipment für die Reise gemacht. Die Auswahl der Kleinbildkamera war denkbar einfach – die Minolta Dynax 7 musste in jedem Fall mit! Auch das die Wista 4×5 Field mitkommt, war recht schnell klar. In mir wurde aber auch der Wunsch eine Mittelformatkamera mitzunehmen immer lauter. Da ich zu diesem Zeitpunkt „nur“ eine Mamiya RB67 Pro SD als geeignetes System mein eigen nennen durfte, die aber aufgrund ihres Gewichts nicht in Frage kam, musste eine passende Kamera erst angeschafft werden. Die Wahl fiel auf eine Mamiya 645 Super mit einem 80mm f/2.8 und einem 45 mm f/2.8 Sekor C Objektiv. Neben diesen drei Hauptsystemen kamen noch eine Horizon 202 Panoramakamera und zwei Stück Minolta 404si Bodys als Spaßkameras mit. Das Konzept der Spaßkameras ist recht einfach – günstigen Film rein und die Dinger einfach im Auto herumfliegen lassen, so dass diese immer für Schnappschüsse durch jeden Mitreisenden griffbereit sind. Die meisten Spaßkamerafotos sind auch tatsächlich nicht von mir, ich hatte ja dauernd meine Dynax in der Hand.
Als Film kamen Kodak Portra 400 (GF & MF), Kodak Gold (KB Spaßkameras), Fuji Provia 100F (GF, MF & KB), Fuji Acros 100 (GF), Ilford HP5 Plus (GF, KB) und Ilford Delta 100 (KB Panorama) zum Einsatz. Ein paar einzelne Aufnahmen entstanden auf Fuji Superia 400 der bei Abreise Zuhause noch in der Minolta Dynax 7 war.
Als sonstiges Zubehör war Noch ein Manfrotto 055 Stativ mit 3-Wege-Neiger, sowie diverse ND-, Pol- und Farbfilter mit an Bord.
Zuhause -> Frankfurt Main -> London -> Los Angeles -> San Francisco
Freitag 27.07. – Abreise!
Es ist kurz vor 19:00 Uhr, wir laden das Gepäck in mein Auto – Wir, das sind Aurelia, Daniel und ich. Es geht noch kurz beim „Dönermann“ vorbei – Abendessen muss sein 😊 – und dann rauf auf die Autobahn in Richtung Frankfurt.
Nach einer entspannten Fahrt gab es dann in Frankfurt das obligatorische Feierabendbier im Hotel (für uns Franken ist Bier aus grünen Flaschen schon irgendwie komisch 🤣🤣🤣).
Samstag 28.07. – Über den Wolken
Am Morgen hatten wir nur etwas mehr als einen Kilometer zum Terminal. Wir haben den Valet Parkservice benutzt. Dieser kostet zwar ein paar Euro mehr, aber durch drei war das OK und entspannter geht nicht, auch wenn wir überlegt haben, ob wir das machen, kann ich es auf jeden Fall nur empfehlen. Nach dem Check-In und einem kompakten Frühstück erfuhren wir dann, dass unser Abflug in Frankfurt fast zwei Stunden Verspätung hat. Egal, nichts lies die Urlaubslaune trüben 😊.
Ein paar Stunden später landeten wir dann in London Heathrow, wo wir dann in den großen Vogel stiegen, der uns über den „Großen Teich“ in die „City of Fallen Angles“ brachte – Los Angeles. Dort angekommen waren wir dann einfach nur platt. Die wenigen Kilometer Fahrt zu unserem Hotel, am Rande von Chinatown L. A., waren nochmal sehr heftig, da jeder mit dem Schlaf kämpfte. Wir fielen gegen 21:30 Uhr dann sofort, wie bewusstlos, in unsere Betten.
Sonntag 29.07. Guten Morgen L. A.
Es ist 04:00 Uhr am Morgen, als wir „etwas“ unsanft vom Feueralarm aus den Federn gerissen werden – zum Glück ein Fehlalarm – aber wach ist wach 🙈.
Da die Zeitverschiebung sowieso komische Sachen mit uns machen würde und es ab 06:00 Uhr erst Frühstück gab, beschlossen wir gleich wach zu bleiben und am Griffith Observatorium noch vor dem Breakfast den Sonnenaufgang zu genießen. Nach einer kalten Dusche und etwas Smalltalk mit den gut gelaunten Feuerwehrleuten ging es dann auch schon durch die noch leeren Straßen der Stadt hoch hinauf zum Observatorium. Der Blick über die Stadt und der Sonnenaufgang waren wundervoll von hier oben aus.
Zurück im Hotel machten wir dann das erste Mal Bekanntschaft mit dem Amerikanischen Frühstück – kompakt beschrieben: Zucker auf Plastiktellern und aus Pappbechern. Für uns aus dem Porzellanland irgendwie ein verstörender Zuckerschock. Nach dem Frühstück ging es dann zum Walk Of Fame, wo uns ein Spiderman dezent $20 „aus der Tasche“ zog (ja, das war dumm… ja, hätte uns klar sein müssen). Weiter führte uns unser Weg durch die Hollywood-Hills und zurück zum Hotel… eine Runde „chilln“.
Verspätetes Mittagessen gab es dann in Chinatown (leider keine Kamera dabeigehabt). Hier kann man gut und günstig essen. Weiter ging es dann zum Santa Monica Pier wo absolut die Hölle los war.
Nach einer guten Stunde ging es dann noch nach Venice an den berühmten Beach wo sich zahlreiche Sportmöglichkeiten, angefangen beim bekannten Skatepark, über „Muscle Beach“ bis hin zu Basketballfeldern bieten. Das Viertel an sich wirkt etwas zwielichtig – wir entschieden uns trotzdem für einen kostenlosen Parkplatz in einer Seitenstraße.
Nach einem anstrengenden Tag gings dann ins Hotel zum Feierabendbier 😊
Montag 30.07. Ab nach Pismo Beach
Nach einem kurzen, wieder viel zu süßem Frühstück ging es gegen 07:00 Uhr noch vor der großen Verkehrswelle hinaus aus Los Angeles in Richtung Malibu, auf den ersten Metern der legendären „Route 1“ entlang der Küste immer nördlich in Richtung San Francisco. Nach einer entspannten Fahrt erreichten wir am späten Vormittag Santa Barbara. Eine wunderschöne kleine Stadt mit tollem Flair. Hier hieß es erstmal Kopfbedeckungen im örtlichen „Hutladen“ kaufen. Dann ging es zu Samy’s Fotoladen. Hier hab ich in zwei Packen 4×5 Portra 400 und drei Rollen 120er Portra 400 investiert. Kodak Film ist preislich nur etwas mehr als die Hälfte so teuer wie in Deutschland – lohnt sich also richtig. Ilford Filme sind locker doppelt so teuer wie bei uns und Fuji kommt aufs Gleiche. Anschließend ging es zum Essen ins Restaurant daneben – sehr lecker. Unser Eindruck von Santa Barbara: In jedem Fall einen halt wert! Egal ob zum Shoppen, essen, oder um sich nur die Füße zu vertreten.
Weiter auf dem Highway immer in Richtung Norden ging es jetzt bis Pismo Beach. Eigentlich wollten wir dort angekommen Buggy oder ATV in den Dünen fahren. Uns haben dann aber die Preise dafür recht schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Anfangs ein klein wenig gefrustet ging es dann erstmal in den Pool und danach zum Liquor Store 😉. Wir gingen hinunter zum Strand und genossen und fotografierten dort den Sonnenuntergang wobei mein Kamerarucksack kurz „nasse Füße“ bekam. Zum Glück hielt er wasserdicht. Den Abend ließen wir sitzend auf einem Aussichtspunkt oben an der Steilküste ausklingen.
Dienstag 31.07. We are going to San Francisco
Im kühlen Licht des Morgens fuhren Daniel und ich noch vor dem Frühstück gegen 06:30 Uhr zum Liquor Store um diesen zu Fotografieren.
Nach dem Frühstück (langsam gewöhnt man sich an den Zucker) ging es wieder auf den „Highway 1“ immer entlang der Küste. Nach einigen Meilen gab es einen kleinen Zwischenstopp an einem Spot an dem es viele Seeelefanten gab.
Die Strecke ist später oft kurvenreich im Hang der Steilküste und man kommt recht langsam voran. Die Ausblicke sind aber in jedem Fall gigantisch und die Straße lässt einen förmlich die Freiheit Atmen! Alles in allem ein entspanntes vorankommen mit Ausblicken die sich nicht in Worte oder Bilder packen lassen.
Achtung! Im Bereich der Steilküste gibt es nur sehr wenig Tankmöglickeiten und hier ist der Sprit doppelt so teuer!! Vorher also unbedingt voll tanken! Ein paar Meilen weg von der Küste gab es am späten Nachmittag dann einen Burger 😊. Die Fahrt führt zurückgesetzt von der Küste weiter.
Und dann taucht sie da auf einmal auf nach einer kurzen Passage durch die Berge, die Stadt San Francisco… ehe man sich versieht ist man auch schon mitten im Verkehrschaos. Überall hupt es und man hat den Eindruck jeder fährt wie es ihm passt – die Hölle. Nur schnell im Hotel einchecken und das Auto ins Parkhaus, dann keinen Meter mehr fahren.
Am Abend haben wir dann noch beim obligatorischen Feierabendbierchen eine Langzeit-Aufnahme direkt aus dem Hotelzimmer gemacht.
FORTSETZUNG:
Im zweiten Teil wird Hauptsächlich San Francisco und die Nationalparks der Sierra Nevada behandelt.
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