Minolta Dynax 600si Classic – die Unterschätzte

Meine zweite Spiegelreflexkamera – nach der Praktica MTL 5B – war eine Minolta, und zwar die Dynax 600si Classic. Lange nach ihrer Erstpräsentation gekauft, war sie eine bewusste Entscheidung für eine Minolta Autofokuskamera und für das Bedienkonzept.

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Die Haptik ist zunächst enttäuschend: Plastik. Aber die Zeit der Vollmetallkameras ist (leider) lange vorbei. Dafür wird man mit vielen Details entschädigt, die einem die Haptik wenn nicht vergessen, so doch in den Hintergrund treten lässt.

Von den technischen Daten sei nur erwähnt, dass die kürzeste Verschlusszeit 1/4000 ist. Also genug Spielraum für die Belichtung. Aber für mich viel wichtiger war und ist die Zeitautomatik mit Blendenvorwahl, da ich bei fast allen meiner Fotos Wert auf eine bestimmte Blendeneinstellung lege. Darüber hinaus kann ich mit dieser Kamera auch ausschließlich manuell fotografieren. Die Programmautomatik habe ich so gut wie noch nie benutzt. Für mich eine völlig überflüssige Einstellmöglichkeit.

Warum handelt es sich bei dieser Kamera um eine meiner Lieblingskameras? Weil der Name „Classic“ Programm ist. Alle wichtigen Einstellmöglichkeiten finden sich auf Drehschaltern oder Rädern, die bequem zu erreichen sind.

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Auf der Rückseite der Kamera sieht man die verschiedenen Einstellmöglichkeiten. Die sich im unteren Bereich befindenen Tasten für die von der DX-Kodierung abweichende ISO-Einstellung sowie für die Blitzlichteinstellungen benötigt man i.d.R. nicht so häufig. Am linken oberen Einstellrad kann man eine Belichtungskorrektur und eine Blitzbelichtungskorrektur einstellen. Das rechte obere Einstellrad dient zur Einstellung der Programme – wie gesagt, bei mir fast ausschließlich die Zeitautomatik.

Häufiger von mir genutzt werden dagegen die Einstellmöglichkeiten im oberen rechten Bereich.

 

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Hier können ohne große Probleme – auch mit der Kamera am Auge – der Autofokusbereich und die Belichtungsmeßart (Mehrzonenmessung, mittenbetonte Integralmessung, Spotmessung) eingestellt werden. Gut erreichbar sind auch die beiden Drehräder auf der Vorder- und der Rückseite, in der die Blende (bei Zeitautomatik) bzw. Blende und Belichtungszeit (bei manueller Einstellung) eingestellt werden können. Mit ein wenig Übung geht das schnell von der Hand.

Ich mag Kameras, bei denen man ein gewissen Gewicht in der Hand hat. Deswegen liebe ich ja auch meine Voigtländers so sehr. Und ich mag Kameras, die über eine gewisse Größe verfügen. Beides ist bei der 600si nicht unmittelbar gegeben. Aber durch die Möglichkeit, einen Funktionshandgriff zu verwenden, habe ich sowohl Gewicht und Größe auch bei dieser Kamera.

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Mit Objektiv, Funktionshandgriff (incl. 4 NC-Akkus) hat man mit der 600si ordentlich Gewicht und Größe in der Hand. Wobei der Funktionshandgriff ebenfalls sehr gut konstruiert ist. In der Hochformathaltung kann ich nicht nur am Griff auslösen, sondern auch Blende und/oder Zeit einstellen.

Für mich ist die 600si eine meiner Lieblingskameras, da ich mir ihr problemlos und für mich ergonomisch sinnvoll fotografieren kann. Hat man noch den Minolta Programmblitz 5400 HS braucht man sich um Synchronzeiten keine Gedanken zu machen. Durch die Highspeed-Synchronisation sind Verschlusszeiten bis zu 1/4000 möglich.