Canon Ae-1 Program: Klassiker für totale Anfänger

„Ich möchte eine analoge Kamera, die so aussieht wie die Kameras von früher, also mit silber und so aber sie sollte auch für Anfänger geeignet sein.“

Diesen Wunsch habe ich so oder zumindest so ähnlich schon von vielen gehört und von mir gibt es auch eine ganz klare Antwort auf diese Frage, die Canon Ae-1 Program. Das Program im Namen ist übrigens wichtig, denn es gibt auch eine AE-1 ohne Program.

Aber mit was kommt diese Kamera denn jetzt dir als Anfänger entgegen? Ganz einfach mit ihrer Programm Automatik, welche sich auch sichtbar im Namen niederschlägt. Hier musst du dir erstmal keine Gedanken um solche Sachen wie Verschlusszeit und Blende machen, sondern kannst dich erstmal ganz auf die Fotografie konzentrieren.

Die Ae-1 Program ist super verarbeitet, was man bei Canon auch nicht anders zu erwarten ist. Jedoch handelt es sich bei ihrem silbernen Gehäuse nicht um Metall, sondern um metallisierten Kunststoff, allzu harte Stürze wird die Gute also nicht überleben. Dafür ist sie aber auch um einiges leichter und kleiner als Kameras mit Metallgehäuse.

Geladen wird die Ae-1 Program mit 35mm Film, den man auch heute noch in jeder Drogeriekette kaufen kann. Da die Kamera ihren Verschluss voll elektronisch steuert, benötigt sie zudem eine Batterie um zu funktionieren aber auch diese bekommt man noch in fast jedem Fotogeschäft. Das Laden der Kamera funktioniert wie bei fast jeder Spiegelreflexkamera, die Mechanik ist jedoch sehr weich und Film freundlich, hier müsst ihr also kaum Angst haben, wenn ihr angelaufenen Film verwendet oder bei Minustemperaturen unterwegs seit.

Die Einstellung des Iso-Wertes, also der Filmempfindlichkeit, funktioniert bei der Ae-1 Program leider noch nicht automatisch. Dafür kann man diese jederzeit bequem mit der rechten Hand einstellen und bei Bedarf auch ändern zum Beispiel zur Belichtungskorrektur. Keine Sorge, du muss noch nicht unbedingt wissen was das ist. Nur eines, am Strand und bei Schnee immer die nächst niedrige Zahl einstellen aber nicht vergessen, danach wieder zurück zu schalten.

Das Messen der Belichtung kannst du, wie gesagt, erstmal der Kamera überlassen, dazu stellst du das große Rad mit den Zeiten einfach auf Program und lässt so die Ae-1 Program für dich entscheiden. Später, wenn du dich etwas mit der Wirkung der Verschlusszeit auseinandergesetzt hat, kannst du diese auf dem Zeitenrad selber wählen, die Kamera sucht dir dann eine passende Blende aus. Da die Ae-1 Program daneben sogar noch die voll manuelle Einstellung erlaubt, auf welche in der Regel kein erfahrener Fotograf verzichten will, bietet die Kamera eine Menge kreativen Platz nach oben, was sie zu einer langjährigen Begleiterin machen kann. Nur eine Zeitautomatik fehlt ihr, das Zeitenrad auf Program stellen und die Blende selber wählen geht also nicht.

Fokussiert, also auf das zu fotografierende Objekt scharf gestellt wird, wie bei Kameras dieser Epoche üblich, noch per Hand. Du musst also so lange am Objektiv drehen, bis das Objekt scharf erscheint. Dabei ist die Mattscheibe, welche das Bild im Sucher erzeugt, zwar ganz ok aber nicht überragend. Viel hilfreicher und besonders gut geeignet für Anfänger sind da die beiden Einstellhilfen in der Mitte des Sucherbildes. Erscheint hier ein richtiges Bild ohne Verschiebung und Flimmern, ist das Objektiv richtig eingestellt. Wie Schnittbildindikator und Mikroprismenring genau funktionieren, erkläre ich besser ein anderes mal.

Um nun das Foto endlich zu schießen, musst du nur noch den Auslöser drücken. Dieser hat zwei Stufen, ab der ersten wird erstmal nur die Belichtung gemessen, was dir im Program Modus aber erstmal egal sein kann, solange hier nichts blinkt. Wenn das grüne P immer wieder aufleuchtet, ist leider nicht genug Licht vorhanden um das Foto zu machen. Drückst du den Auslöser nun komplett durch, macht die Ae-1 Program das Bild. Dabei ist der Auslöser super weich und sehr leichtgängig, für mache ist er sogar zu leichtgängig, wenn du Angst hast als fortgeschrittener bei einer Messung versehentlich ein Bild zu machen, kannst durch auch einfach den extra Knopf zur Messung links am Objektiv benutzen.

Bei der Messung zeigt die Ae-1 Program übrigens immer die Blende an, mit welcher sie das Foto machen wird. Da die Programm Automatik immer je eine Zeit mit einer Blende verknüpft, kannst du so auch auf die verwendete Zeit schließen, wenn dich das später mal interessiert. Wählst du die Zeit jedoch später einmal selber, bietet der Sucher leider keine Information darüber, welche Zeit gerade eingestellt ist. Du musst die Zeit also entweder einstellen währen du oben auf die Kamera guckst oder die Klicks abzählen Gehst du später in den Manuellen Modus über und wählt Zeit und Blende selber zeigt der Sucher die zur eingestellten Zeit passende Blende an, egal ob diese auch wirklich gerade am Objektiv eingestellt ist oder nicht. Die Ae-1 Program ist im späten Stadium also etwas schwerer abzulesen.

Zur Programm Automatik muss ich noch sagen, dass diese bei der Ae-1 Program nicht immer die Lichtstärke aller Objektive voll ausnutzt. So kommt es schon mal vor, dass die Program Automatik streikt, weil angeblich zu wenig Licht das ist. Wohingegen man mit selbst eingestellter Zeit noch super weiter fotografieren kann.

Wie jede Kamera mit manuellem Filmtransport, so musst auch die Ae-1 Program nach jedem Bild von Hand gespannt werden aber selbiges geht äußerst leicht von der Hand und ist auch für den Film super schonend, gleiches gilt übrigens auch für das Zurückspulen nach dem der Film zu ende ist.

Mit der Canon Ae-1 Program hältst du ein super erweiterbares System in den Händen, welches du ohne ein Vermögen auszugeben günstig erweitern kannst. Der Hauptgrund dafür ist, dass die AE-1 ( ohne Program ) eine der meistverkauftesten Kamera ihrer Zeit im deutschsprachigen Raum war. Du hast mit der Ae-1 Program also nicht nur Zugriff auf die ausgezeichneten Canon FD Objektive sondern auch auf eine ganze Reihe von günstigen Linsen von Dritthersteller wie Maginon oder Tokina. Dazu muss man allerdings sagen, dass sich einige FD Objektive nicht so einfach und komfortabel wechseln lassen wie die anderer Kameras. Der Wechsel eines FD Objektives im Feld sollte geübt sein. Außerdem lassen sich Canon FD Objektive nicht an modernen Canon Digitalkamera verwenden, was sie aber recht günstig macht.

Dazu kommt die Möglichkeit einen Motor anzuschließen, der einem das manuelle Durchladen nach jedem Bild abnimmt und das Anbringen einer Datenrückwand, mit welcher du zum Beispiel das aktuelle Datum auf jedes Bild belichten kannst. Zubehör welches bei anderen Modellen schon mal schnell ins Geld geht, ist für die Ae-1 Program also meist recht günstig zu haben, wenn man es denn braucht. Natürlich kann die Ae-1 Program auch ein Blitz aufnehmen, allerdings bleibt der Komfort des Program Modus nur bei Canons eigenen Blitzen erhalten. Blitze von anderen Hersteller gehen zwar auch aber dann wird es schon mal kompliziert, je nach Art des Blitzes.

Als Fazit lässt sich zusammen fassen:
Die Canon Ae-1 Program ist eine tolle Kamera, welche dir dank Programm Modus einen schnellen Einstieg in die analoge Spiegelreflexfotografie ermöglicht, ohne dich dabei später unnötig stark einzuschränken. Zubehör wie Objektive gibt es recht günstig und auch sondern Zusätze sind recht leicht zu bekommen.

Tokina 28mm f2.8 auf Lomography 100 Color
Canon 50mm f1.8 auf Lomography 100 Color
Tokina 28mm f2.8 mit 0.5x Video Converter auf Lomography 100 Color

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Wie sicher viele in meinem Alter damals, so um 2005, habe ich mit etwa 17 meine erste digitale Knipse bekommen. Um genau zu sein, eine echt grässliche Jaycam i6180 aus dem Teleshopping. 2008 gab diese dann leider den Geist auf und so bin ich auf eine um einiges bessere Samsung L200 umgestiegen, mit der ich aber auch eher sporadisch und meist im Urlaub fotografiert habe. Die wirklich Begeisterung für die Fotografie hat mich erst 2012 so richtig gepackt. Hauptsächlich ausgelöst natürlich durch Socialmedia im Allgemeinen und Instagram im Besonderen. Ich fand den Look der Bilder faszinierend, konnte mir aber kein Smart- phone leisten und so durchsuchte ich die Klamotten meiner Eltern nach einer angeblich noch vorhandenen Kamera. Und so fand ich eine alte Rollei 35 mit Tessar Objektiv, welche sofort mit auf den nächsten Urlaub kam. Als ich die Bilder das erste mal in der Hand hielt war ich begeistert von dem Look und vor allem auch von der Qualität. dany Da die Rollei zwar eine tolle Kamera ist aber ich mit dem Schätzen der Entfernung so meine Probleme habe, dauerte es keine paar Monate bis ich mit der Canon Av-1 und zwei Drittherstellerobjektiven in 50 und 135mm meine erste eigenen analoge Spiegel-refelxkamera besaß. Ab da an gab es natürlich auch später eine digitale Spiegelreflex- kamera aber die kommt meist wirklich nur zum Einsatz, wenn es gerade schnell gehen muss. Aktuell arbeite ich mit meiner neuen Yashica T3 und eine Mamiya RB67 will dringend ausprobierte werden.