Die Schwarzweißvergrößerung: Teil 1 Übersicht/Papier und Negativ

Analog fotografieren auf Film ist schon mega nice… Dabei hat für mich Schwarz-Weiß-Film eine besondere „Magie“ aber wie bekommt man jetzt das Motiv vom Negativ aufs Papier? Genau damit soll sich diese kleine Serie Beschäftigen.

Zuerst einmal das Grundprinzip:

Mittels eines Vergrößerungsgerätes wird das Negativ für eine bestimmte Zeit auf ein Fotopapier projeziert, anschließende wird das Papier ähnlich einem Film entwickelt und danach fixiert. Im Anschluss kann das entstande Bild noch nachbehandelt werden mit z. B. Tonern um die bekannte Sepia-Tonung „Alter Fotos“ zu erhalten.

Abzug auf ADOX MCP312 PE-Papier von einem Kodak T-Max 100 S/W-Film
Abzug auf ADOX MCP312 PE-Papier von einem Kodak T-Max 100 S/W-Film

 

Was wird für deine ersten Versuche Benötigt?

  • ein korrekt belichtetes s/w-Negativ
  • Fotopapier
  • ein Vergrößerer mit passendem Objektiv
  • für das Papier passende Dunkelkammerleuchte
  • mind. 3 Laborschalen passend für die gewünschte Papiergröße
  • mind. 3 Chemie-Flaschen zur Aufbewahrung der Chemie (je nach Schalengröße ist meist 1 Liter optimal)
  • mind. 3 Laborzangen
  • Thermometer
  • Messbecher zum anrühren der Chemie
  • evtl. Trichter zum befüllen der Flaschen
  • evtl. einen Eimer um die Chemie im Wasserbad vorzuwärmen
  • Papierentwickler
  • Stopbad
  • Fixierer
Auch Farbvergrößerer eignen sich hervorragend für den s/w-Prozess
Auch Farbvergrößerer eignen sich hervorragend für den s/w-Prozess

 

Das Zusammenspiel Negativ & Papier:

Negative können unterschiedliche kontraste aufweisen, das hängt zum einen an der Belichtung, aber auch an der Entwicklung und zuletzt spielt natürlich auch die Film-Emulsion an sich eine entscheidente Rolle. Man könnte jetzt Negative in 3 Gruppen einteilen: „Weiche Negative“ mit sehr geringem kontrast die sehr flau erscheinen wenn man sie betrachte, „Normale Negative“ mit guter sehr gleichmäßiger zeichnung in Lichtern und Schatten und „Harte Negative“ mit extremen kontrasten. Bei den Papieren gibt es zwei grundlegende Arten: Papiere mit fester Gradation (Kontrast) und Papiere mit variabler Gradation. Papier mit fester Gradation ist in den Stufen „Weich“, „Normal“ und „Hart“ verfügbar – um einen gleichmäßige Kontrastverteilung zu erhalten können Weiche Negative mit einem Harten Papier kombiniert werden, Normale Negative mit Normalem Papier und Harte Negative mit Weichem Papier – das ist natürlich auch vom Motiv und eigenem Geschmak abhängig. Verwendet man Papiere mit variabler Gradation so kann diese z. B. mittels einlegen eines speziellen Farb-Filters in das Vergrößerungsgerät von weich bis hart gesteuert werden da bei Vario-Kontrast-Papieren die Gradation von der Lichtfarbe abhängig ist wobei grob gesagt gelbes/grünes Licht einer weichen und magentafarbenes/blaues Licht einer harten Gradation entspricht.
Beim Papier gibt es nichtnur Papiere in Verschiedenen Gradtionen und variable Papiere sondern auch sonst eineige Unterschide, so kann das Papier eine Hochglanz oder matte Oberfläche haben und aus Fasern (Baryt) oder PE bestehen. Für den Einstieg eigenen sich PE-Papiere am besten da sie sehr leicht zu Handhaben sind weil sie sich nicht so voll mit Chemie saugen… aber dazu später mehr….

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FORTSETZUNG FOLGT…..

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Nach ein paar Jahren Digitaltechnik, begann ich mich für die analoge Fotografie zu interessieren. Ich spezialisierte mich auf den analogen Schwarz-Weiß-Prozess, der auch aktuell meinen Schwerpunkt bildet. Hauptsächlich arbeite ich Mittelformat mit der Mamiya RB67 Pro SD und der Mamiya 645 Super, nutze aber auch eine 4×5 Inch Großformatkamera und diverse Minolta Kleinbildkameras. An der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie reizt mich einerseits die Reduktion auf das Wesentliche, sowie die andererseits schier unendlichen Möglichkeiten die der Prozess bietet. Wenn ich in Farbe arbeite so fällt meine Wahl immer mehr auf Diafilm.