Kameras: Mamiya RB 67 Professional

rb67
Die RB67 ist eine Kamera-Baureihe des japanischen Herstellers Mamiya. Aus dieser Serie gab es drei Generationen, die allesamt vollkommen mechanisch waren und ohne jegliche Elektronik auskamen: RB67 Pro, RB67 Pro S und RB67 Pro SD. Die erste Generation der RB67 kam im Jahr 1970 auf den Markt – Sie wurde schnell zu DER Kamera für Hochzeitsfotografen und erhielt den Beinamen „workhorse of the pro’s“ da sie sehr robust und zuverlässig war. Im Jahr 2008 wurde nach 38 Jahren im Markt die Produktion dieser wunderbaren Kamera-Serie eingestellt.

RB67 Pro SD // Sekor C 127mm f/3.8 // Ilford HP5+ 400 // Rodinal
RB67 Pro SD // Sekor C 127mm f/3.8 // Ilford HP5+ 400 // Rodinal

 

Technik und Zubehör

Wie bereits erwähnt kommt die Kamera vollkommen ohne Elektronik aus. Technisch handelt es sich um eine komplett modulare Spiegelreflex Mittelformatkamera, die mit Wechsel-Objektiven mit Zentralverschluss arbeitet. Auf der Rückseite können verschiedene Filmrückteile und Polaroid-Kassetten angebracht werden. Mit einem Adapter lassen sich sogar moderne Digitalrückteile von z. B. PhaseOne oder Hasselblad adaptieren. Auf der Oberseite lässt sich entweder ein Schachtsucher oder ein Prismensucher montieren und auch die Mattscheibe lässt sich sehr einfach Werkzeuglos austauschen.

Meine RB67 Professional SD...
Meine RB67 Professional SD…

 

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…mit dem 50mm f/4.5 Sekor C

 

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Kersten's Mamiya RB67 Pro S....
Kersten’s Mamiya RB67 Pro S….

 

...mit dem Sekor C 127mm f/3.8
…mit dem Sekor C 127mm f/3.8

 

Die Filmrückteile sind an der Kamera über einen 90°-Schwenk-Adapter angebracht mit dem sich durch einfaches drehen von Quer- in Hochformat wechseln lässt. Durch die lange Zeit im Markt und den sehr universellen Einsatz der Kamera ist auch eine sehr große Objektiv-Palette entstanden die von einem 37mm Fisheye über Weitwinkelobjektive (50mm, 65mm, 75mm) über die Standardobjektive (90mm und 127mm) bis hin zu Teleobjektiven (150mm, 180mm, 210mm APO, 250mm, 250mm APO, 350mm, 500mm und 500mm APO) reicht, sogar ein Zoom-Objektiv (100-200mm) ein 75mm Shift und ein 140mm Macro-Objektiv existieren. Die Standard-Film-Magazine werden mit 120er Rollfilm befüllt und haben ein, wie der Name der Kamera schon sagt, 6×7-Format. Die passenden Polaroid-Kassetten werden mit Trennfilm wie dem Fuji FP100C befüllt.

RB67 Pro SD // Sekor C 50mm f/4.5 // Kodak TriX 400 @ISO250 // Atomal A49
RB67 Pro SD // Sekor C 50mm f/4.5 // Kodak TriX 400 @ISO250 // Atomal A49

 

RB67 Pro SD // Sekor C 50mm f/4.5 // ADOX CHS 100 II // Atomal A49
RB67 Pro SD // Sekor C 50mm f/4.5 // ADOX CHS 100 II // Atomal A49

 

Anwendungsbereich der Kamera

„Kurz und Knapp“ – für fast alles was sich nicht zu schnell bewegt, die Objektive haben in der Regel eine Verschlusszeit einstellbar von 1s bis 1/400s in 1-Blenden-Schritten und einen Bulb-Modus. Durch den Zentralverschluss ist die „Blitz-Syncronisation“ auch bei 1/400s gewährleistet, sodass sich auch im Freien an hellen Tagen der typische Porty-Look problemlos erzeugen lässt. Ich persönlich verwende die Kamera mit einem Sekor C 50mm f/4.5 und einem Sekor C 127mm f/3.8 Objektiv für Landschafts- und Portrait-Aufnahmen.

RB67 Pro SD // Sekor C 127mm f/3.8 // Kodak Portra 400
RB67 Pro SD // Sekor C 127mm f/3.8 // Kodak Portra 400

 

RB67 Pro SD // Sekor C 127mm f/3.8 bzw. Sekor C 50mm f/4.5 // Fuji FP100C Silk
RB67 Pro SD // Sekor C 127mm f/3.8 bzw. Sekor C 50mm f/4.5 // Fuji FP100C Silk

 

Warum muss man diese Kamera haben?

Dafür gibt es unzählige Gründe… neben der Robustheit die man schon beim bloßen Betrachten erahnen kann ist es auch ein wunderbares Gefühl mit diesem Boliden zu Fotografieren, schon das geräusch der schweren Klappspiegels beim auslösen der Kamera lässt Fotografen-Herzen höher schlagen. Ganz zu schweigen von der Qualität der Objektive – einfach eine tolle ausgereifte, durchdachte und professionelle Kamera, die man mittlerweile zu relativ günstigen Preisen gebraucht bekommt.

In "Action" mit der RB67 Pro SD
In „Action“ mit der RB67 Pro SD

 

Mehr von mir gibts hier zu sehen 😉
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Nach ein paar Jahren Digitaltechnik, begann ich mich für die analoge Fotografie zu interessieren. Ich spezialisierte mich auf den analogen Schwarz-Weiß-Prozess, der auch aktuell meinen Schwerpunkt bildet. Hauptsächlich arbeite ich Mittelformat mit der Mamiya RB67 Pro SD und der Mamiya 645 Super, nutze aber auch eine 4×5 Inch Großformatkamera und diverse Minolta Kleinbildkameras. An der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie reizt mich einerseits die Reduktion auf das Wesentliche, sowie die andererseits schier unendlichen Möglichkeiten die der Prozess bietet. Wenn ich in Farbe arbeite so fällt meine Wahl immer mehr auf Diafilm.