Bus Trip – Contax G1 – Olympus Mju II – Polaroid SX 70

Hallo zusammen 🙂 

 

Ich darf Euch hier einen kleinen Reisebericht von Arthur Litau vorstellen, Arthur hat auf seinem Bus Trip ausschließlich analog fotografiert…aber lest doch einfach selbst 😉

Lange hatte ich das schon vor, eine Reise, eine Reise in einem Bus, entlang am Atlantik durch Frankreich bis Spanien und das ganze wollte ich dann zu 100 Prozent analog festhalten, ja ANALOG. Trotz meiner spiegellosen Sony, die klein, handlich, sehr gute Dynamic- und Iso-Werte hat. Doch ich wollte zeitlos reisen, ganz ohne Hektik oder Stress. Mit den Augen sehen, den Wind spüren. Das klappt nicht, wenn ich mit der digitalen Kamera unterwegs bin. Dann mache ich doch ein Bild mehr, schaue mir das Bild auf dem Bildschirm etwas genauer an und dann muss das Ganze noch in Photoshop meinem persönlichen Geschmack angepasst werden – viel Zeit die dabei verloren geht, ohne dass man den Ort richtig erkundet oder wahrnimmt. Außerdem liebe ich den Filmlook, das Korn, die Grauwerte eines Schwarzweißfilmes. Also wollte ich das durchziehen, nur 3 analoge Kameras und 15 Filme sollten mit auf die Reise.

 

An Kameras hatte ich meine Contax G1 mit dem supergeilen Carl Zeiss 45mm 2.0 Objektiv, meine Olympus Mju II und meine alte Sofortbildkamera von Polaroid, die SX-70 Land Camera. An Filmen habe ich dabei gehabt den CINE STILL 800, KODAK 200, LOMOGRAPHY COLOR NEGATIVE F2 400, ROLLEI RPX 100, KODAK TMAX 400, FUJICOLOOR SUPERIA 400 und den KODAK EKTAR 100. Bei den Sofortbilfilmen hatte ich 2 schwarz-weiße und einen Farbfilm von Impossible für SX-70.

Analog fotografiere ich seit etwa 2014, vorher habe ich knapp 1 Jahr schon digitale Erfahrungen sammeln können. Irgendwann habe ich die alte Zenit Kamera von meinem Vater geschnappt, damit hat er noch meine Kinderfotos gemacht und selber in der Dunkelkamer entwickelt und nun habe ich damit rumprobiert. Auch wenn viele Bilder nicht perfekt geworden sind – zu hell, zu unscharf, zu verschwommen, so ist es doch genau das, was mir gefällt. Es fängt irgendwie die Geschichte hinter dem Bild mit ein und gehört quasi zum Motiv. Heute kommt jedes Bild aus der digitalen Kamera, wie die Autos aus der Fabrik. Perfekt und eins gleicht dem Anderen – wo bleibt da das persönliche, das gewisse Etwas!

Schnell habe ich auf der Reise gemerkt, dass ich mir die Umgebung bevor ich ein Bild mache viel intensiver anschaue, genau beobachte und erst dann ein Bild mache oder halt auch nicht. Ich habe in den ganzen 2 Wochen und 3000 Km an der französischen und spanischen Atlantikküste 11 Filme voll geknipst und vermisse kein Motiv…na gut, 2 habe ich nicht gemacht, weil ich das der Reisepartnerin nicht antun wollte – extra für ein Bild anzuhalten. Das war einmal eine einzige Palme vor einem rosa Haus und eine Hafenmauer mit riesigen Blöcken wo ich gerne den Van davor gestellt hätte. Ansonsten habe ich trotz relativ wenig Fotos, kein Motiv vermisst. Auch haben mich die Kameras nie im stich gelassen. Ich musste keine Akkus laden, auch wenn wir Solarzellen auf dem Dach hatten und musste keine Angst haben, wenn jemand einbricht, dass er da unbedingt auch die „alten“ Kameras klaut. Das beste war aber, ich hatte nicht im Kopf, dass ich alle gemachten Bilder mindestens noch 2-5 Minuten pro Bild in Photoshop bearbeiten muss. Alles was ich tun musste, war es, die Filme ins Labor zu geben, wo sie entwickelt und gescannt wurden. 2 Wochen später hatte ich sie dann auch das erste Mal sehen dürfen, das war intensiv, als hätte ich den Urlaub im schnelldurchlauf nochmal erlebt. Das Gefühl gibt es digital nicht, weil man ja schon das Bild vorher auf dem Bildschirm gesehen hat und das meist mehrfach. Nun fotografiere ich Landschaften und Portraits viel lieber analog, würde ja am liebsten nur noch analog fotografieren, doch dafür hab ich zu viel Schweiß und Zeit in des erlernen der digitalen Fotografie und Bildbearbeitung gesteckt.

 

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