Mein letzter Artikel ging um die Welt der Cyanotypie. Dieses mal gibt es nun die Fortsetzung, was man beim Arbeiten mit Leinwänden beachten sollte. Den vorherigen Artikel findet ihr hier bei APHOG Next unter diesem Link: Analoge Edeldrucke – Die Welt der Cyanotypie
Zuerst geht es darum, dass nicht gleich jede Leinwand die gleiche Qualität hat. Ich habe aus Kostengründen auch mal günstige von Lidl oder Tedi versucht und das Ergebnis war erschreckend. Die Lösung wollte kaum halten, der Kontrast war nach dem Waschen absolut verschwunden. Die Aufnahme der Cyanotypie Lösung war mehr als dürftig. Bei meinen genaueren Untersuchungen viel mir auf, dass die billigeren Leinwände eine sehr grobe Struktur besitzen, teilweise auch etwas dünn wirken. Natürlich wird sich jetzt der ein oder andere fragen, warum hab ich das am Anfang nicht erwähnt oder bemerkt? Die Antwort ist ganz einfach.
Ich habe mich von Anfang an nur auf Top Materialien verlassen, als ich mit der analogen Fotografie begonnen habe. Ebenso studierte ich sehr viele Tutorials und Arbeiten anderer Fotografen, um die größten Fehler gleich vermeiden zu können. Ebenso im Forum der Analoge Photo Gruppe e.V. (zum Forum geht es hier lang –> APHOG Forum) postete ich erst mal meinen theoretischen Versuchsaufbau. Zugegeben, einige hielten mich für verrückt, andere meinten das es durchaus funktionieren könnte. Meine Neugier war geweckt und ohne praktischen Versuch konnte ich nicht voranschreiten.
Aus dem Forum nahm ich mit, dass es am besten sehr hochwertige Leinwände sein sollten. Am besten welche die auch Maler verwenden, da diese einfach Stabil sind und sehr hochwertig was das Material der Leinwände angeht. Nach etwas suchen fand ich auch einen passen Shop, der viele Größen und Variationen anbietet und das zu einem absolut gutem Preis. Hier sei noch erwähnt, dass ich bei den Künstler Leinwänden nur 2 Varianten versucht habe. Da bei diesen die Ergebnisse schon Top waren, hab ich keine anderen mehr ausprobiert. Den Shop findet ihr übrigens hier; BestHobby.de
Hier hab ich folgende 2 Produkte verwendet; Keilrahmen Galerie und Keilrahmen Meister
Bei dem Produkt Keilrahmen Meister sind die Holzleisten etwa doppelt so dick, was einer erhöhter Stabilität zu gute kommt. Daher sind sie auch etwas teurer als das Galerie Produkt. Wer etwas auf dem Preis am Anfang schauen möchte, dem kann ich aber ohne weiteres den Galerie Keilrahmen empfehlen. Dieser ist auch sehr stabil, eignet sich seht gut für Cyanotypie und ist preislich einfach unschlagbar.
Zu guter Letzt gibt es eigentlich nicht viel weiteres zu erwähnen. Ihr geht wie bei meinem vorherigen Tutorial nach der Anleitung vor und wässert die Leinwände komplett in Wasser. Die Leisten trocknen sehr gut und ich hatte keine Probleme mit den beiden Produkten. Aber auch hier sei erwähnt wie bei meinem letztem Artikel, dass ihr die Wasserstoffperoxid Lösung nach dem wässern ins Wasser mischt und erst danach wieder die Leinwand unter leichtem schwenken 1 bis 2 Minuten darin badet.
Nun kommen wir noch zum versiegeln der Leinwände. Ich verwende die Fotogelatine von Franalog. Diese findet ihr hier –> Fotogelatine
Es ist sehr ergiebig und schützt den Edeldruck vor äußerlichen Angriffen durch Schadstoffe in der Luft und sorgt dafür, dass die Farben nicht ohne weiteres verblassen. Leider fand die Firma es nicht nötig eine Anleitung beizulegen mit dem Kommentar, dass es ja selbsterklärend sein soll. Schön und gut, aber für einen Anfänger der nicht genau weiß wie man damit arbeiten soll, finde ich diese Einstellung schon sehr fragwürdig. Aber nach etwas telefonieren und ein paar Mails habe ich dann die Anleitung erhalten. Mit dieser könnt ihr es ganz einfach anrühren und den fertigen Edeldruck mit dem sauberen Ziegenhaar Pinsel gleichmäßig bestreichen. Trocknen lassen und das war es dann auch schon. Euer Druck ist nun versiegelt und bereit für die Ausstellung! 😉
Am Schluss kommt hier nun noch die Anleitung für die Fotogelatine. Ich wünsche euch nun gutes gelingen im neuen Jahr mit euren Edeldrucken. Achja, natürlich könnt ihr auch eure Papierwerke damit versiegeln und schützen. Frohes Schaffen und viel Spaß beim erstellen eurer ersten Edeldrucke auf Leinwand! 🙂
Anleitung Fotogelatine
- Die gewünschte Menge Gelatine in möglichst wenig Wasser aufweichen, bis alles Granulat aufgelöst ist. Bei sporadischem Umrühren dauert das ca. 20 Minuten.
- Nun die Lösung mit 40° warmen Wasser bis zum gewünschten Volumen auffüllen.
- Wie viel man benötigt von dem Granulat ist etwas Erfahrungswert. Ich habe bei einer Größe von 20×30 cm mit 100ml Lösung begonnen. Da für einen Liter 8g benötigt werden und meine Wage nicht ganz so genau ist, habe ich bei 100ml Lösung 1-2 Gramm Granulat verwendet.
- Danach sollte ziemlich zügig gearbeitet werden, bevor die Lösung zu kalt wird und eventuell etwas zu klumpen beginnt.
Autor: Matthias Petz
Mehr von Matthias: www.instagram.com/mp_kunst