Eine Ausstellung organisieren

Einige bei uns haben bereits selbst schon Einzelausstellungen und/oder Gruppenaustellungen Organisiert oder sich an einer Gruppenausstellung beteiligt.

Je nach Größe und Art der Ausstellung gibt es mehr oder weniger zu beachten. Das A & O ist aber eine gute Vorbereitung und nicht alles auf den letzten Drücker zu machen.

Die Location

Die Wahl der Location ist mit Sicherheit nicht der Einfachste Part, aber nicht unwichtig für das spätere Wirken der Fotos. Achtet darauf das euer Ausstellungsort in irgendeiner Art und Weiße zu euren Arbeiten passt oder zumindest neutral ist. Schwieriger kann das Auswählen der Location bei Gruppenausstellungen mit verschiedenen Stilen werden. Sehr wichtig ist auch die Größe der Ausstellungsflächen, diese sollte nicht zu klein gewählt sein so das die Bilder z. B. gequetscht nebeneinander hängen, das verursacht beim Betrachter schnell eine Reizüberflutung – zu groß sollten die Flächen aber auch nicht sein, sodass kein Bild „verloren“ herumhängt.

Nachdem die passende Location gefunden ist bzw. einige in der engeren Auswahl sind gibt es erste elementare Dinge zu checken. Überprüft/erfragt wie ihr eure Bilder aufhängen könnt/dürft. Oft ist es nämlich nicht möglich einfach einen Nagel in die Wand zu klopfen, wenn ihr ganz viel Glück habt ist auch z. B. schon ein Hängesystem verbaut. Ein weitere Wichtiger Punkt ist das Licht. Als besonders angenehm habe ich immer Schienensysteme mit verschiebbaren und schwenkbaren Spots empfunden. Je nachdem ist aber auch weiches indirektes Licht oft sehr schön. Bei Gruppenausstellungen bindet hier bereits eure Mitaussteller ein und zeigt Ihnen zumindest Fotos und eine Skizze der Location, auch Infos über Wandfarbe und Struktur sind wichtig – das kann z. B.  bei der Wahl von Rahmen, etc. sehr interessant für die Wirkung des Bildes sein.

Kommunikation & Werbung

Wenn niemand weiß das ihr eine Ausstellung macht dann wird auch keiner kommen deshalb nutzt so viele Kommunikationskanäle wie möglich. Begonnen bei den sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram, bis hin zu Flyern, Plakaten, Blogs oder einem Artikel in der Fachpresse oder Tageszeitung. Handelt es sich um Gruppenausstellungen macht es auch sinn einen kleine Webseite/OnePage zu erstellen auf der es zu jedem Aussteller eine Kurzinfo gibt – das gibt dem Besucher die Möglichkeit sich im Vorfeld zu informieren. Auch bietet eine Webseite die Option, die Infos auf Flyern und Plakaten kompakt zu halten und auf die Webseite zu Verweisen – so können Änderungen, etc. ohne Neuanfertigung von Printmaterialien relativ flexibel angepasst werden. Gerade bei Gruppenausstellungen ist aber auch interne Kommunikation sehr wichtig – Nutzt dafür am besten eine Facebook-Gruppe, ein Forum oder Ähnliches. Chats wie Whatsapp-Gruppen sind weniger geeignet je größer die Gruppe wird. Wichtige Informationen gehen hier schnell unter. Haltet auch immer den Eigentümer/Träger eurer Location auf dem laufenden.

Zeitliche Planung

Plant bei euren ersten Ausstellungen tendenziell für alles mindestens doppelt so viel Zeit ein als ihr grob abschätzt – ihr werdet sie brauchen denn nicht immer läuft alles glatt und dann ist es gut einen Zeitpuffer zu haben. Das geht schon mit einfachen Dingen los… bestellt z. B. eure Bilderrahmen nicht erst eine Woche vor der Ausstellung, schnell ist z. B. ein Glas beim Transport gebrochen, dann braucht Ihr Zeit zur Reklamation oder um euch eine neue Scheibe zu besorgen. Auch bei dezentral organisierten Gruppenausstellungen sollten die Teilnehmer je nach Organisation ihre Pakete mit den Bildern so per Post zusenden das diese ca. 2 Wochen vor der Ausstellung vor Ort sind damit sie z. B. auf Beschädigungen oder Kompatiblität zum Hängesystem überprüft werden können und ggf. Zeit zum Nachbessern ist. Wenn die Möglichkeit besteht in der Location ehr im Vorfeld das Aufhängen der Bilder zu beginnen dann startet nicht erst einen Tag vor der Vernissage, sondern möglichst lange Vorher – man kann so einfach entspannt und ohne Zeitdruck arbeiten.

Das Publikum

 

Geht bei eurer Ausstellung auch etwas auf das zu erwartende Publikum ein. Ist z. B. ein junges oder stark gemischtes Publikum zu erwarten zu zeigt z. B. auch eine Vitrine in der Ihr eine analoge Kamera und ein paar zum analogen Prozess gehörige Utensilien wie Entwicklerdosen, etc. zeigt. Viele junge kennen nur die digitale Fotografie und mit solch kleinen Exponaten wird nicht nur die Neugierde auf die analoge Fotografie geweckt, sondern auch ein Verständnis für die Arbeit hinter den Kunstwerken geschaffen. Bei der Gruppenausstellung #141analog wurde auch neben der Ausstellung recht viel Fotografiert sodass wir vor Ort frisch Belichtetes Filmmaterial hatten – wir haben dann Spontan den Negativentwicklungsprozess in der Ausstellung vorgeführt was sehr guten Anklang fand.

Die Präsentation

Ob kleine oder große Bilder, mit oder ohne Passepartout, mit oder ohne Glas im Rahmen, etc. hängt vor allem von euren Werken ab. Achtet aber in jedem Falle auf qualitativ hochwertige Materialien, ein schiefer oder zerkratzter Rahmen lässt euer Foto nicht gerade im besten Licht dastehen. Achtet beim Aufhängen eurer Bilder und der Wahl eurer z. B. Rahmen auch auf bauliche Gegebenheiten und Farben. Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten die Bilder aufzuhängen, ob nebeneinader, untereinander oder als Clusterhängung. Um zu testen wie eure Bilder am besten wirken legt sie einfach im Vorfeld auf dem Fußboden verschieden auf und betrachtet sie eine Weile.

Der Katalog

Gerade bei größeren Ausstellungen ist es schön, wenn sich der Besucher an irgendetwas Orientieren kann. Hier bietet der Ausstellungskatalog eine gute Möglichkeit. Im Katalog sollten ein paar Worte über jeden Künstler sowie über die Gesamtausstellung stehen. Auch Bilder von jeden der Aussteller sind empfehlenswert um dem Betrachter ein leichtes zuordnen zu ermöglichen. Alternativ kann noch ein Portrait jedes Künstlers eingefügt sein – das erleichtert das Ansprechen durch Interessenten in der Ausstellung. Hier ein Beispiel von #141analog: PDF

 

Alle Fotos in diesem Beitrag sind von den Ausstellungen #141analog und analog4you @ Kunstnacht Selb

Nach ein paar Jahren Digitaltechnik, begann ich mich für die analoge Fotografie zu interessieren. Ich spezialisierte mich auf den analogen Schwarz-Weiß-Prozess, der auch aktuell meinen Schwerpunkt bildet. Hauptsächlich arbeite ich Mittelformat mit der Mamiya RB67 Pro SD und der Mamiya 645 Super, nutze aber auch eine 4×5 Inch Großformatkamera und diverse Minolta Kleinbildkameras. An der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie reizt mich einerseits die Reduktion auf das Wesentliche, sowie die andererseits schier unendlichen Möglichkeiten die der Prozess bietet. Wenn ich in Farbe arbeite so fällt meine Wahl immer mehr auf Diafilm.