Mein erster Film – Eindrücke von Phillip Wedding – Teil II

Wer den erten Teil nioch nicht kennt:
Hier geht es zu Teil I

Als kleiner Junge schon hatte ich des öfteren die Spiegelreflexkamera meines Vaters in den Händen. Das war allerdings nur dann möglich, wenn ich nicht unter Beobachtung stand. Vermutlich lag das daran, dass die Kamera nicht als Ersatz-Hammer für meine Lego-Duplo-Konstruktionen, oder als tolle-Geräusche-machendes Fernglas gedacht war. Wenngleich die Einsatzzwecke doch sehr kreativ waren. Das einzig Greifbare an der Fotografie waren in diesem jungen Alter für mich die Bilder in meinen Händen, welche durchaus auch mal mit völliger Gelassenheit durch meine Malstifte verschönert wurden – Ein frühes Interesse an Photoshop?…

Im späteren Kindesalter habe ich, nach Aufforderung meines Vaters ich solle doch mal ein Bild vom Geschehen machen, das ein oder andere Foto geknipst. Zu dieser Zeit war für mich das Gefühl des Foto schießens aufregender als das Foto selbst. Es ging um den Apparat, die mysteriöse Technik, das Hindurchschauen durch den Sucher.

 

Wie könnte man die Fotografie beschreiben?

Des Fischers Freude über einen großen, prächtigen Fang, das bestärkende Gefühl den Wellen getrotzt und dem Sturm die Stirn geboten zu haben. Nach einem Auf und Ab und langen anstrengenden Stunden auf hoher See wieder das Ufer zu betreten. Heim zu kommen.

Dieses Gefühl beschreibt wohl ziemlich genau den inneren Kampf und die Seefahrt zur nächsten Idee. Dem nächsten Bild.

So freut sich der Fotograf über schönes Licht und darüber jenes auf seinem Film einzufangen.

Die Fotografien – seine Fische,

Die 35mm Rolle – sein Netz,

Das Licht – die hochschlagenden, vom Sturm getürmten Wellen,

Die Szenerien – das raue unberechenbare Meer, der unendlich weit erscheinende Horizont

Die Gedanken, die Ideen – die Wolken, das Gewitter und die Sonne auf hoher See

Was schätze ich so an der Fotografie?

Die unfassbar wertvolle Möglichkeit Momente einfrieren und festhalten zu können.

So profan es in der heutigen von Bildern gefluteten Welt klingen mag, aber das Bild ist der einzige Weg, Raum und Zeit zu überwinden und Momente für die Gegenwart und Zukunft zu konservieren.