SilverFast ExpressScan (Teil 2)

SilverFast ExpressScan auf den Zahn gefühlt

von Hermann Groeneveld / SilvergrainClassics

Unser Beitrag Turbo für den Flachbettscanner über die neue Funktion ExpressScan der Scan-Software SilverFast hat für lebhafte Diskussion im Forum von APHOG – Analoge Photogruppe gesorgt. Das durchaus mit einer Portion Skepsis unter den Leserinnen und Lesern. Wie auch sollte man einen betagten Scanner plötzlich schneller machen können. Im Teil 2 wollen wir, wie versprochen, mit ein paar Tests versuchen, letzte Zweifel auszuräumen. Und nochmals klarstellen: Das alles ist kein Hexenwerk, vielmehr waren clevere Software-Programmierer am Werk, um lang Bewährtes noch einmal zu optimieren.

Voraussetzungen für ExpressScan

Ein Flachbettscanner, der von SilverFast unterstützt wird, ist Grundvoraussetzung; ExpressScan funktioniert nicht mit Filmscannern. Nahezu alle am Markt vertretene Flachbett-Foto-Scanner arbeiten mit SilverFast zusammen. Die Redaktion arbeitet mit dem Epson Perfection V850 Pro.

Die Epson-Flachbett-Scanner, wie auch zahlreiche Scanner anderer Hersteller, werden in der Regel mit SilverFast SE oder SilverFast SE Plus ausgeliefert. Dem sollte man schon allein deswegen ein Update spendieren, um in den Genuss von 16 bit Graustufen- bzw. 48 bit RGB-Scans zu gelangen. Wir hatten bereits SilverFast Ai Studio 9 auf einem Mac Mini M1 installiert.

Mit dem Erwerb von SilverFast HDR Studio 9 wurde die Ai Studio 9-Version für den Epson Perfection V850 Pro ExpressScan-fähig. Zusätzlich zu den HDRi-Funktionen ist der Virtuelle Leuchttisch VLT eine hilfreiche Ergänzung, um den Überblick über das eigene Archiv zu wahren. Hat man das Programm SilverFast HDR während des Scan-Vorgangs ebenfalls geöffnet und ist der Dateipfad für den VLT auf den Ausgabeordner der Scans gesetzt, kann man in Echtzeit die frisch gescannten Bilder im VLT ansehen und die Bildbearbeitung bereits beginnen, während der Scanner noch die weiteren Bilder digitalisiert.

Abb. 1: Der Virtuelle Leuchttisch VLT der Software SilverFast HDR schafft Übersicht über die bereits gescannten Bilder in Echtzeit. Dies auch wenn man vielleicht das HDRi Format nicht nutzt und seine Scans als tiff- oder jpg-Dateien ablegt. Der VLT kann parallel zum Scan-Prozess geöffnet sein, am besten auf einem zweiten Bildschirm.

 

Die automatische Rahmenfindung

Die automatische Rahmenfindung für die Scan-Rahmen der einzelnen Bilder geht rasend schnell und arbeitet sehr exakt. Sie funktioniert beim Einsatz von Dia- und Filmstreifen-Halterungen am besten. Sollte die Funktion nicht die erwünschte Genauigkeit bringen, werfe man einen Blick auf die Auflösung des Vorschau-Scans, unter Einstellungen / Allgemein / Hochauflösender Vorschau-Scan. Der Wert sollte mindestens auf 4fach stehen, ggf. diesen auf 8fach erhöhen. Was freilich die Dauer für den Vorschau-Scan durchaus spürbar verlängern wird, aber die Genauigkeit der Rahmenbegrenzungen erhöht.

 

Abb. 2: Zwölf gerahmte Dias finden in dem Diahalter des Perfection V850 Pro Platz. Hier nimmt man Bildrahmen für Bildrahmen seine individuellen Einstellungen für die Scans vor. Presets unterstützen dabei, für sich wiederholende Parameter, die man nur einmal eingeben muß.

 

Individuelle Einstellungen für jedes Bild

Entscheidend für die Scan-Dauer sind natürlich die Einstellungen in der Software, wie z. B. für Auflösung und Farbtiefe. Und zwar erfolgen diese entweder ganz individuell Bildrahmen für Bildrahmen anhand der Vorschau oder per Copy&Paste, in dem sie von einem Bildrahmen auf die weiteren übertragen werden. Folgende Einstellungen in SilverFast hatten wir für jedes der 12 Dias vorgenommen:

  •  Bildauflösung 2.400 dpi,
  • Ausgabe-Farbformat / Bit-Tiefe: 48 Bit,
  • iSDR-Staub- und Kratzer-Entfernung,
  • Dateiablage im tiff-Format.

Auf weitere Optimierungen, wie USM-Unschärfe-Maskierung, Multi-Exposure oder Kontrast- und Farbanpassung hatten wir für diesen Test bewußt verzichtet, ebenso auf das HDRi RAW-Format. Diese Einstellungen beschleunigen natürlich den Scan-Prozess noch einmal ganz erheblich gegenüber dem im Teil 1 gezeigten Beispiel von Laser Soft Imaging. Es handelt sich aber hier um ein ganz individuelles Szenario für Fotografen, die alle weiteren Korrekturen und Anpassungen ihrer Aufnahmen lieber in ihrem Bildeditor vornehmen wollen.

Folgende Zeiten konnten wir für einen voll bestückten Filmhalter mit 12 Farbdias bei den genannten Einstellungen ermitteln:

  • Ohne ExpressScan: 18 min;
  • ExpressScan (Quer- und Hochformat-Dias gemischt): 9 min 40 sec
  • ExpressScan (nur Querformat-Dias): 7 min 45 sec

In der Tat lässt sich also noch ein kleiner Zeitvorteil heraus kitzeln, wenn alle Dias im Querformat in der Filmhalterung stecken. Was im Grunde unbedeutend ist, denn Hochformat-Bilder muß man danach wiederum in einem extra Arbeitsgang um 90 Grad zurückdrehen. Allerdings ließe sich die Filmhalter-Bestückung zu Gunsten eines weiteren kleinen Zeitgewinns dahingehend optimieren, indem man Hoch- und Querformat-Aufnahmen nicht mischt, sondern reihenweise organisiert.

Das Scannen eines einzelnen Bildes mit den o. g. Einstellungen dauerte 1 min 30 sec, also in etwa so lange, wie drei nebeneinander liegende Bilder zusammen mit der ExpressScan-Funktion. Die Dauer des gesamten Stapel-Scans ohne ExpressScan lag bei etwa 18 Minuten. Der Zeitvorteil von ExpressScan lag somit bei etwa 8,5 Minuten.

 

Abb. 3: In der Dateiablage erkennt man sehr schön anhand der Uhrzeit in der Spalte Änderungsdatum, wie jeweils drei benachbarte Bilder in einem Schritt gescannt werden (siehe auch unterschiedliche farbliche Markierungen). Für zwölf Bilder benötigt SilverFast dank ExpressScan also nur noch vier Schritte, anstatt zwölf Schritte ohne ExpressScan.

 

So arbeitet ExpressScan

ExpressScan scannte in unserem ersten Test mit 12 Dias in einer Filmhalterung jeweils die drei nebeneinander liegende Bilder in einem Schritt durch und legte die drei Dateien zeitgleich auf der Festplatte ab. Die Software benötigte also vier Schritte für den gesamten Umfang. Für den Benutzer ist dies aber nur ein Arbeitsgang, der kontinuierlich Schritt für Schritt von SilverFast ExpressScan abgearbeitet wird, in den er nicht eingreifen muß. Voraussetzung ist, das die Positionierung der Vorlagen ungefähr auf einer Linie liegt. Das ist durch einen Filmhalter natürlich stets gewährleistet und funktioniert damit am besten.

Sämtliche zuvor getätigten individuellen Einstellungen für jeden Scan-Rahmen, wie Farbtiefe, Unschärfemaskierung, iSRD Kratzer-Entfernung, Farbkorrekturen usw., merkt sich die Software und führt die Operationen während des Scans an jedem einzelnen Bild zuverlässig aus. Das ist neben dem Zeitgewinn beim Scannen der eigentliche Clou von ExpressScan. Damit verfügt LaserSoft Imaging über ein klares Alleinstellungsmerkmal am Markt.

Die Einstellungen für die Bildauflösung der Scans sollten übrigens zumindest bei den nebeneinander liegenden Vorlagen identisch sein, sofern man ExpressScan durchgehend für seinen Workflow zur Zeiteinsparung nutzen will. Variiert beispielsweise der Wert für die Auflösung bei einem der nebeneinander liegenden Vorlagen, spart ExpressScan diese Vorlage zunächst aus und setzt dann einen Extra-Scan für dieses eine Bild an. Denn der Optical Sensor (Matrix CCD mit Mikrolinse und High-Pass-Optik) kann natürlich nur nebeneinander liegende Vorlagen mit einer einheitlichen Bildauflösung in einem Schritt digitalisieren.

Es kursierten Vermutungen im Netz, die komplette Scan-Fläche des Flachbettscanners würde in nur einem Schritt erfasst. Oder man würde sich das wohlmöglich wünschen. Das ist nicht der Fall, wäre auch nicht zielführend und kann nicht wirklich einen Zeitgewinn bedeuten. Der Scan-Prozess würde sich sogar deutlich verlangsamen. Zudem erlauben einige Scanner das Scannen des gesamten Scan-Bereichs in nur einem Schritt ab einer bestimmten Auflösung nicht mehr. Bei hochauflösenden Daten würde das Scannen der vollen Fläche ohnehin den virtuellen Speicher des Rechners oder des Scanners irgendwann überfordern und allenfalls die Arbeitsgeschwindigkeit beim Speichern der Daten erheblich drosseln.

Das Vorschaufenster in SilverFast lässt sich mit dem Befehl Orientierung beliebig im und gegen den Uhrzeigersinn drehen, oder horizontal oder vertikal spiegeln. Das hat aber keine Auswirkung auf den Ablauf des Stapel-Scans. ExpressScan arbeitet stets nebeneinander liegende Vorlagen reihenweise ab. Am besten richtet man sich analog dazu das Vorschaufenster stets im Hochformat ein.

Filmstreifen für den digitalen Kontaktbogen

Unser zweiter Test befasst sich mit Filmstreifen. Während es beim Scannen von gerahmten Dias meistens um das Digitalisieren eines mehr oder weniger großen Bestandes geht, werden belichtete Filme bei einem hybriden Workflow kaum noch gerahmt. Dementsprechend warten die Perfection Scanner von Epson zusätzlich zu den Diarahmen-Halterungen mit einem ganzen Schwung an Halterungen für Filmstreifen unterschiedlichster Filmformate auf.

Für einen digitalen Kontaktbogen legten wir die Filmstreifen eines Kleinbildfilmes komplett mit der Negativhülle auf das Scanner-Glas und platziere ein Museumsglas zur besseren Planlage darüber.

 

Abb. 4: Die Filmstreifen wurden, in ihrer Negativhülle verbleibend, auf das Scanner-Glas gelegt und mit einem Museumsglas zwecks guter Planlage abgedeckt. Auch hier machte ExpressScan einen guten Job.

ExpressScan arbeitet wieder die horizontal nebeneinander angeordneten Rahmen ab. Also gemäß unserem Beispiel im ersten Schritt die Negative der Rahmen-Nummern 1, 7 und 18, im nächsten Schritt die Rahmen-Nummern 2, 8, 13, 19 und 24., usw.. Nochmal zur Klarstellung: ExpressScan arbeitet nicht die fünf einzelnen Filmstreifen der Reihe nach ab. Es sei denn, mann würde diese um 90 Grad gedreht auf die Glasfläche legen. Das wiederum macht kaum Sinn, wenn man nicht über einen A3-Scanner, wie z. B. den Epson Expression 12000XL Pro verfügt, der die Filmstreifen in ihrer kompletten Länge mit bis zu sechs Aufnahmen erfassen kann.

Es fiel auf, dass die automatische Rahmenfindung ein wenig manuell nachkorrigiert werden mußte. Dazu vergrößert man sich am besten die Einzelbildansicht im Vorschaufenster und hangelt sich mit dem Navigator von Vorschaubild zu Vorschaubild.

Allerdings arbeitet ExpressScan verlässlich, obwohl wir es mit der horizontalen Ausrichtung der Filmstreifen nicht ganz so genau genommen hatten. Sicherheitshalber sei aber empfohlen, die Filmstreifen für den beschriebenen Workaround an einer Kante der Negativhülle möglichst genau auszurichten.

Genauso präzise wie in diesem Beispiel funktionierte ExpressScan selbstverständlich auch bei einzelner Platzierung der Filmstreifen in einer Halterung, was dem häufiger angewendeten Workflow entsprechen dürfte.

High-End-Scans im Mittelformat

Der Epson Perfection V850 Pro leistet in punkto Schärfe und Kontrastumfang bereits im Kleinbild-Bereich erstaunliches. Die Ergebnisse sind nach unseren Tests und Vergleichen dem Nikon Coolscan 5000 ED, der immer noch gerne als Referenz für Scanner-Tests herangezogen wird, dicht auf den Fersen. Gleichwohl spielt der Epson in Verbindung mit der im Lieferumfang enthaltenen SilverFast-Software seine großen Vorzüge jenseits des Kleinbild-Formates aus. Das beginnt bekanntlich beim klassischen Mittelformat 6 x 6 cm, über 6 x 7, 6 x 9 bis zu 6 x 12 cm und endet beim Großformat.

Leider sind die Plastikabdeckungen zur besseren Film-Planlage der Filmstreifenhalter des Perfection elende Staubfänger. Für Mittelformat-Scans verwendeten wir daher anstelle der mit dem Scanner gelieferten Halterungen den ursprünglich für das Nass-Scannen (Wet Scanning) vorgesehenen Epson Fluid Mount Medienhalter; den muß man allerdings separat ordern. Dieser liegt, gleich den Filmhalterungen in einer Führung auf dem Scanner-Glas auf, bei geschlossenem Scanner-Deckel.

 

Abb. 5: Der Epson Fluid Mount Medienhalter ist ursprünglich für das Naß-Scannen konzipiert, das man aus der Welt der Trommelscanner kennt. Mit etwas Bastelaufwand lässt er sich aber ebenso perfekt für das Trocken-Scannen einsetzen. Li.: Der komplette Medienhalter mit selbst gefertigter Maske auf seiner Grundplatte mit einem Grid-Raster zur Ausrichtung der Vorlagen. Re.: Der mit zwei Filmstreifen zu je drei 6×6-Aufnahmen bestückte Medienhalter wird von seiner Grundplatte abgenommen und auf dem Scanner-Glas des Epson Perfection in einer Führung exakt positioniert.

Mit einer schwarzen, selbstklebenden Dekorfolie aus dem Baumarkt und ein wenig Bastelaufwand hatten wir eine Maske für zwei 6×6-Filmstreifen zurechtgeschnitten und auf der Glasfläche des Medienhalters fixiert. Ein 18 x 24 cm großes Museumsglas sorgte beim bestückten Medienhalter für die Film-Planlage. Wichtig für die Planlage ist, dass die Dekorfolie in etwa die Materialstärke des Filmmaterials aufweist.

In dieser Konstellation scannt ExpressScan natürlich jeweils zwei Negative in einem Schritt, ein Arbeitsgang besteht somit aus drei Einzelschritten. Bei diesem Test hatten wir folgende Einstellungen für alle Bilder vorgenommen, um das maximal Mögliche aus dem Film herauszuholen:

  •  Bildauflösung: 2.400 dpi,
  • Ausgabe-Farbformat / Bit-Tiefe: 64 Bit HDRi,
  • iSDR-Staub- und Kratzer-Entfernung,
  • Multi-Exposure

 

Abb. 6: ExpressScan arbeitet die sechs 6×6-Vorlagen in drei Einzelschritten eines Arbeitsgangs ab: Rahmen 1 und 4, Rahmen 2 und 5, sowie Rahmen 3 und 6. Es empfiehlt sich zuvor, die Nummern in Übereinstimmung mit den tatsächlichen Bildnummern zu bringen.

 

Alle Bilder einzeln gescannt, hätte einen Zeitaufwand von 29 Minuten bedeutet. Durch das gleichzeitige Digitalisieren und speichern von jeweils zwei Vorlagen lag die gesamte Scan-Zeit mit ExpressScan bei 19 Minuten. Ein kompletter Mittelformat-Film 120 besteht bekanntlich aus zwölf 6×6-Aufnahmen, erfordert also zwei Scan-Arbeitsgänge. Ohne ExpressScan benötigten wir in der Vergangenheit eine Stunde für das Digitalisieren eines kompletten Mittelformat-Films. Mit ExpressScan ist die Arbeit in knapp 40 Minuten erledigt. Allerdings sind die Umrüstzeiten für das Entnehmen der gescannten Filmsteifen, das neuerliche Bestücken und platzieren des Medienhalters und das Entstauben der Vorlagen nicht mit gerechnet.

Hochgerechnet auf fünf Arbeitsstunden ließe sich die Arbeitsgeschwindigkeit dank ExpressScan bequem verdreifachen.

Ordnung im Archiv von Anfang an

Man gewöhnt sich am besten gleich an, die automatisch von SilverFast vergebenen Rahmennummer, die auch später dem automatischen Bildzähler des Dateinamens entsprechen, in Einklang mit den tatsächlichen Bildnummern zu bringen. Die Rahmen lassen sich im Vorschaufenster bequem verschieben, die Bildnummern sind zur Orientierung auf dem Filmstreifen in der Vorschau sichtbar. Unter Einstellungen… / Auto / Rahmen-Sortierung lässt sich die Anordnung der Rahmen auch bequem steuern. Dateinamen und Zähler lassen sich unter Maße und Auflösung des Scans im Feld Name perfekt organisieren. Dadurch spart man sich späteres Suchen und Umbenennen der Bilder im Dateisystem.

Bilder aus dem Familienalbum

SilverFast ExpressScan arbeitet sowohl mit Durchlicht- als auch mit Aufsicht-Vorlagen. Die Software erkennt, wie wir gesehen haben, automatisch die Anordnung aller Bilder in einem Filmhalter oder auf dem Scanner-Glas und passt den Scan-Vorgang entsprechend an.

Bleibt zu guter Letzt ein Test mit Aufsichtsvorlagen. Dies können beispielsweise Papierbilder aus dem klassischen Familienalbum sein, von denen keine Negative mehr auffindbar sind.

Abb. 7: In diesem Beispiel scannt ExpressScan im ersten Schritt die Rahmen-Nummern 1 bis 3. Im zweiten, sozusagen einem Extra-Schritt den Rahmen 6, da das Bild nicht mit anderen Bildern auf einer Linie liegt). Im dritten Schritt die Nummern 4 und 5 und schließlich im vierten Schritt die Nummern 7 bis 9.

ExpressScan arbeitet auch bei Aufsichtsvorlagen präzise und gibt sich, wie man im oben gezeigten Beispiel sieht, großzügig, wenn die Positionierung der Vorlagen einmal nicht ganz so präzise erfolgte. Die Rahmen 4, 5, 7 und 8 sind etwas verschachtelt auf der Glasplatte des Scanners angeordnet. ExpressScan sucht sich Kanten der Bilder, die auf einer Linie liegen, bei den Rahmen 4 und 5 ist das oben, bei den Rahmen 7 und 8 unten. Selbst die nicht ganz sauber platzierte Nummer 9 erkennt das Programm als zur gemeinsamen Linie der Rahmen 7 und 8 zugehörig.

Bei Rahmen 6 erkennt das Programm keine Zugehörigkeit mehr, spart das Bild beim Scannen zunächst aus und führt einen Extra-Scan für dieses Bild aus.

Fazit

Zahlreiche Flachbettscanner werden mit der Basis-Scanner-Software SilverFast SE / SE Plus ausgeliefert. Die Funktion ExpressScan ist darin nicht enthalten. Für gelegentliches Scannen ist eine Basis-Version völlig ausreichend, sie liefert qualitativ die gleichen hochwertigen Scan-Ergebnisse, wie die teureren Spezial-Versionen von SilverFast.

ExpressScan ist neu, wurde von LaserSoft Imaging patentiert, es gibt derzeit nichts Vergleichbares auf dem Scanner-Markt. Die Funktion spielt ihre Vorzüge beim Digitalisieren großer Bild-Bestände aus, bei Dias, Filmstreifen und bei Aufsichtsvorlagen. Und nicht zuletzt bei große Datenmengen und damit längeren Scan-Zeiten, die durch das Digitalisieren von RAW-Dateien im HDRi-Format entstehen können.

Wer einen großen Bestand an Filmen und Dias digitalisieren möchte und noch dazu als überzeugter Analog-Fotograf einen permanenten Scan- und Archivier-Workflow benötigt, greift gleich zur SilverFast Archive Suite. SilverFast Ai Studio und SilverFast HDR Studio sind darin enthalten und natürlich die neue Funktion ExpressScan. Man erwirbt eine komfortable Komplettlösung zum Scannen und Archivieren großer Mengen fotografischen Materials.

Wer die SilverFast Archive Suite bereits benutzt, bekommt einen Treue-Bonus: Die neue Funktion ExpressScan bekommt er automatisch durch ein kostenloses Update seiner Software gratis. Das gilt auch beim Einsatz eines Filmscanners: Der volle Leistungsumfang der verschiedenen SilverFast-Versionen bleibt auch hier erhalten, bis auf ExpressScan, das nur in Verbindung mit Flachbettscannern arbeiten kann.

Wir haben die Software auf Herz und Nieren getestet und sie hält alle Versprechungen seitens des ExpressScan, die LaserSoft Imaging gemacht hat. Der wirkliche Mehrwert lässt sich am besten ergründen, wenn man tiefer eintaucht und eine Weile damit gearbeitet hat. Denn Optimierungen im Prozess ergeben sich nicht nur aus einer einzelnen Funktion der Software. Vielmehr ist es das aufeinander abgestimmte Szenario vieler Komponenten, wie WorkflowPilot, JobManager, Virtueller Leuchttisch und verschiedene Bild-Optimierungsfunktionen. Benutzerfreundlichkeit und Ergebnisqualität standen lange an der Spitze der Anwender-Wunschliste. Der Faktor Zeit wurde stets als beklagenswert aber kaum optimierbar hin genommen, die langsame Hardware dafür verantwortlich gemacht. Das die Software Potential barg, das zu ändern und schließlich den zeitlichen Ablauf des Scannens signifikant zu verkürzen vermag, war kaum zu erwarten und hat in der Branche überrascht. LaserSoft Imaging zeigt, dass es möglich ist.

Workshop Negative und Dias digitalisieren und archivieren

Wer ganz tief in die Materie einsteigen will, dem sei nochmals das individuelle Coaching Negative und Dias richtig scannen und archivieren der Silvergrain Academy ans Herz gelegt. Der Workshop findet von Samstag, den 17.02.2024, 10:30 Uhr bis Sonntag, den 18.02.2024, 16:30 Uhr statt. Und zwar im SilvergrainStudioLab, in der Bahnhofsallee 5, in 61231 Bad Nauheim. Die Firma LaserSoft Imaging wird dabei ebenso Partner sein, wie Scanner-Hersteller Plustek Technology GmbH und die Kaiser Fototechnik GmbH & Co. KG.

In diesem zweitägigen Workshop werden die Grundlagen des Digitalisierens mit klassischen Flachbett- und Filmscannern, sowie mit der Digitalkamera mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern systematisch durchlaufen. Es stehen die unterschiedlichsten Geräte und Software der Partner vor Ort für ‚hands on‘ bereit. Und es wird auf einige allgemeine Mythen eingegangen, die sich mittlerweile im oder durch das Internet fälschlicherweise rund um die Thematik etabliert haben.

Das Ticket kostet 350 €; für Frühbucher: 299 €.