Im Test: Kodak T-MAX P3200

Hier möchte ich meine ersten Erfahrungen mit dem Kodak T-MAX P3200 mit euch teilen. Vielleicht geht’s es dem einen oder anderen genauso wie mir. Ich habe den Film bisher noch nicht ausprobiert, da ich mich mit der Filmfotografie erst richtig beschäftigt habe, nachdem die Produktion dieses Films bereits eingestellt wurde.

Wahrscheinlich werden die meisten von euch wissen, dass der T-MAX P3200 kein echter 3200er-Film ist. Klar, das P im Namen steht ja auch für push. Der Film ist eher im 800ASA Bereich anzusiedeln. Allerdings sind die Eigenschaften dieses Films für eine Push-Entwicklung besonders geeignet. Hier bekommt man auch bei 3200 deutlich mehr Zeichnung in den Tiefen, als bei herkömmlichen 400er Filmen, die in den meisten Entwicklern ja nicht mal auf ihre 400 ASA kommen.

Dieser erste Test, den ich mit dem 3200er T-MAX machte, ist sicherlich nicht mit dem eines Fachlabors gleichzusetzten. Ich habe auch nicht die Gerätschaften dafür. Allerdings behaupte ich sehr genaue Messgeräte zu besitzen und sehr akkurat zu arbeiten. Reproduzierbarkeit ist für mich, als Fan der technischen Seite in der Fotografie, ein sehr wichtiges Thema. Allerdings ist das Bild meiner Meinung nach immer noch wichtiger als jeder technische Schnickschnack. Die letzten 5-10% mehr aus einem Film herauszuholen macht das Foto auch nicht besser. Das sollte jeder im Hinterkopf behalten.

Deshalb und wirklich nur als ersten kleinen Überblick gedacht, halte ich diese ersten Testergebnisse für eine ausreichende Grundlage, um genauere Tests darauf aufzubauen oder eben für eine erste Einschätzung, die auch euch interessieren könnte.

In diesem Fall habe ich mit den Daten aus dem Datenblatt für den Kodak T-MAX P3200 gearbeitet, da mir diese sehr gut dokumentiert und plausibel vorkamen. Das aktuelle Datenblatt von 2018 ist übrigens identisch mit dem alten. Ich halte mich bei der eigenen Nutzung der Filmmaterialen selten an Datenblätter bzw. nutze die darin enthaltenen Angaben eher als ersten Richtwert für meine erste Test-Entwicklung. Einfach aus dem Grund, weil jeder mit seinen Negativen anders umgeht und es keine passende Methode für alle geben kann. Das fängt ja schon damit an, ob man negative scannen oder vergrößern möchte und dann, ob man einen Kondensor- oder einen Mischbox-Vergrößerer hat… usw…

Die Aufnahmen sind bei 800/1600/3200 ASA gemacht. Entwickelt wurde wie auf dem Foto zu erkennen mit Kodak HC-110 B und Adox FX-39 1+9. Die Daten für FX-39 sind aus dem aktuellen Datenblatt und für 1600 ASA modifiziert.

Für den ersten Teststreifen habe ich einen Aufbau belichtet. Die schwarze Wand ist Zone III die Graukarte Zone V und die helle Wand ist Zone VII. Da ich mit einem Studioblitz arbeiten musste, dieses Licht zwar so weich wie möglich gestaltet habe, kann ich leichte Unterschiede zu der realen Zonen-Messung nicht ganz ausschließen. Ich kann nur eine Lichtmessung beim Blitzen machen. Einen Spot-Blitz-Belichtungsmesser habe ich noch nicht. Zone III kann auch IV und Zone VII auch Zone VIII sein. Allerdings ist der schwarze Rahmen der Graukarte auf jeden Fall Zone III oder gar II. Da ist auch noch Zeichnung.

Nikon FM2n, Nikkor 50mm F2 Ai/S, T-MAX P3200 @1600ASA, HC-110B

Der Film kommt definitiv auf gut nutzbare 1600 und auch 3200 ASA. Das verrät die Zeichnung in den Tiefen. Andere Entwickler können da wahrscheinlich noch mehr reißen. Das wäre in Zukunft auch mal einen Test wert. Mir reichen diese Empfindlichkeiten aber in der Regel aus. Richtig nutzbare 1600ASA sind schon ziemlich cool. Besonders bei diesen humanen Entwicklungszeiten. Natürlich hat man hier auch mehr Korn, selbst im Vergleich zu einem gepushten 400er. Allerdings kommt diese erhöhte Empfindlichkeit des Kodak T-MAX P3200 auch nicht von ungefähr.

Die Folgenden Testaufnahmen sind auch nur Knipsereinen, die grob die Performance des Films erfassen sollen. Erstellt wurden diese mit meiner Nikon F100 und dem Nikkor 50mm f1.8 D. Belichtet wurde auf 1600ASA und entwickelt habe ich den Film in Kodak HC-110 1+31 für 9:15 Min.

Bitte teilt mir eure Erfahrungen mit. Davon können auch andere Profitieren. Ich freue mich auf eure Ergebnisse!

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Ich beschäftige mich viel mit der Fotografie im Allgemeinen, was sich auch in meinen Arbeiten zeigt. Momentan setze ich mich fast ausschließlich mit dem künstlerischen Potenzial dieses Mediums auseinander. Seit 2015 bin ich gelernter Fotograf. Aktuell studiere ich die Fotografie an der Fachhochschule Dortmund. Für die Fotografie ist die Wahl der Ausrüstung ebenso wichtig, wie die Verarbeitung des Materials und Farbe des Kameragurts.