Ein Foto entsteht….

Heute kannst du mich bei der Entstehung eines Fotos begleiten.
Die Aufnahme entstand bereits im Mai dieses Jahres.

Aufnahme:

Aufgenommen wurde das Foto mit einer Mamiya RB67 Professional SD (6×7 Mittelformat) und dem Mamiya Sekor C 127mm f/3.8 mit einem Orangefilter (Cokin Z-Pro Filtersystem mit Formatt Hitech Resin Filter 160 Orange) und einer eingestellten Blende f/5.6 – über die Verschlusszeit existieren leider keine Aufzeichnungen.

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Scan vom Negativ / Verarbeitung in Adobe Lightroom

Aufgenommen wurde das Foto auf Ilford HP5 Plus – ein klassischer schwarz-Weiß-Film mit
einer Empfindlichkeit von ISO400 auch die Belichtung wurde auf ISO400 durchgeführt.

Entwicklung:

Entwickelt wurde zuhause in einer Paterson System 4 Dose. Als Entwickler kam ADOX ADONAL (Rodinal) in einer Verdünnung von 1+25 zum Einsatz. Von Ilford empfohlen ist in Rodianl 1+25 bei ISO400 eine Entwicklungszeit von 6 Minuten, ich entwickle diesen Film allerdings immer 6:45 Minuten da er so etwas knackiger wird. Der Kipprhythmus war immer 10 Sekunden kippen 50 Sekunden stehen und die ersten 30 Sekunden kippen. Fixiert wurde anschließend 8 Minuten mit ADOX ADOFIX.

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Paterson Entwicklungsdose und Papier eines 120er Rollfilm

Hybridverarbeitung:

Da ich im Mai noch keinen Vergrößerer besaß wurde nach dem trocknen des Filmes dieser in den Scanner gelegt und mit einer Auflösung von 4800 dpi als TIFF-Bild eingescannt. Anschließend wurden in Lightroom Staubkörner entfernt die sich beim Scannen auf das Negativ geschlichen haben. Zusätzlich wurden die Kontraste noch angepasst.

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Analoge Vergrößerung:

Nachdem Ich im Oktober endlich einen Vergrößerer angeschafft hatte musste dieser natürlich gleich getestet werden… nach etwas „wühlen“ im Negativordner hab ich mich für diese Aufnahme entschieden. Mein Vergrößerer vom Typ Durst Modular 70 Pro Color ist wie der Name schon sagt ein Farbvergrößerer der Vorteil hierbei ist das für die Vergrößerung von Schwarzweißaufnahmen auf Papier Variabler Gradation keine Filter für die Gradationssteuerung Angeschafft werden müssen, sondern die Gradation über den im Vergrößerer eingebauten Gelb- und Magenta-Filter stufenlos geregelt werden kann. Belichtet wurde im sogenannten „Manuellen Splitt-Grade-Verfahren“ das heißt das Fotopapier wird in zwei Stufen belichtet. In der ersten Stufe werden die Lichter des Fotos mit Gelb auf das Papier belichtet und anschließend werden mit Magenta die Schatten und Kontraste Belichtet. Danach wird das Bild ähnlich wie ein Film Entwickelt – erst Entwickler, dann Stoppbad, anschließend fixieren, wässern und in einem Stabilisations- und Netzmittlebad baden, dann einfach trocknen lassen und fertig ist der Abzug. Das Belichten, Entwickeln, Stoppen und Fixieren muss dabei in der Dunkelkammer erfolgen.

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Laborvergrößerer Durst Modular 70 Pro Color

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Scan vom analogen Abzug

Nach ein paar Jahren Digitaltechnik, begann ich mich für die analoge Fotografie zu interessieren. Ich spezialisierte mich auf den analogen Schwarz-Weiß-Prozess, der auch aktuell meinen Schwerpunkt bildet. Hauptsächlich arbeite ich Mittelformat mit der Mamiya RB67 Pro SD und der Mamiya 645 Super, nutze aber auch eine 4×5 Inch Großformatkamera und diverse Minolta Kleinbildkameras. An der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie reizt mich einerseits die Reduktion auf das Wesentliche, sowie die andererseits schier unendlichen Möglichkeiten die der Prozess bietet. Wenn ich in Farbe arbeite so fällt meine Wahl immer mehr auf Diafilm.