Du hast bereits deine ersten Negative in der Hand? Du möchtest gern selber Abzüge machen? Kein Problem!
Was du dafür brauchst:
Dunkler Raum: Ich meine wirklich dunkel. Am besten ist natürlich ein Raum ohne Fenster. Da musst du dann nur noch die Tür abdichten. Du kannst beispielsweise eine Handtuch verwenden um den Spalt unter der Tür abzudichten und eine Teichfolie wie einen Vorhang vor die Tür hängen. Wenn die nur ein Raum mit Fenstern zur Verfügung dann musst das Fenster auch mit Teichfolie abdecken. Wenn du zuviel Geld hast kannst du dir auch lichtdichte Jalousien einbauen lassen. Tipp: Am besten die Folie mit Klettband anbringen, dann kannst du das schnell auf- und abbauen.
Um zu prüfen, ob der Raum wirklich dunkel ist setzt du dich einige Minuten in den dunklen Raum. Du wirst überrascht sein wo noch überall Licht reinkommt! Mit etwas schwarzem Textilklebeband kannst du diese Lichtlecks auch noch schließen.
Vergrößerer: Für den Anfang reicht irgendein gebrauchter Vergrößerer, der dein Budget nicht sprengt. Wenn du Mittelformat oder gar Großformat vergrößern willst, dann musst du darauf achten, dass der Vergrößerer das auch kann. Diese sind meist teurer. Es gibt drei Arten von Vergrößerern: Kondensor, Diffusor und Farbvergrößerer. Bei Kondensor und Diffusorvergrößerern brauchst du noch Multigradefilter (z.B. von Ilford). Mit Farbvergrößerern kannst du auch Schwarz-weiß entwickeln, sie haben den Vorteil, dass du dir die Filter sparst. Am Bild siehst du einen Farbvergrößerer, der Negative bis zu 4×5 inch verarbeiten kann. Dadurch ist er auch sehr groß und reicht wenn ich ihn ganz nach oben fahre bis an die Decke
Vergrößerungsobjektiv: Im Idealfall bekommst du das zum Vergrößerer dazu. Als Faustregel gilt, dass du die jeweilige Normalbrennweite für dein Format nimmst d.h. für Kleinbild 50 mm, für Mittelformat 80-90mm, für 4×5 inch 150mm. Je größer die Offenblende des Objektivs ist desto besser siehst du dein Bild.
Zeitschaltuhr: Auch diese ist im Idealfall beim Vergrößerer schon dabei. Damit kannst du die Belichtungszeit steuern.
Fotopapier: Für den Anfang empfehle ich dir resin-coated (RC auf deutsch Polyethylen PE), kontrastvariables Papier. Für den Beginn empfehle ich dir zwei Größen: 13×18 für deine Abzüge und 24×30 für deine Kontaktabzüge bzw. für größere Ausarbeitungen.
Entwicklungsschalen: Du brauchst für den Anfang mindestens 4 Schalen. Dabei solltest du das größte Format, dass du entwickeln willst noch hineinbekommen.
Chemie: Du brauchst Papierentwickler (z.B. Ilford Multigrade, Adox Adotol), Fixierbad (z.B. Ilford Rapid-Fixer) und ein Stoppbad (z.B. Adox Adostop). Statt Stoppbad kannst du auch Wasser mit einem großzügigen Schuss Essig versehen.
Rotlicht: Außer du möchtest im ganz im Dunkeln arbeiten 🙂 Normale rote Lampen sind dafür nicht geeignet! Es muß vermerkt sein, dass die Lampe fototauglich ist!
Wäscheklammern: Um deine Prints zum Trocknen aufzuhängen.
Optionales Zubehör:
Vergrößerungsrahmen: Strenggenommen nicht unbedingt notwendig aber trotzdem sehr zu empfehlen. Gebrauchte Rahmen findest du oft schon um 10 Euro, Luxusvarianten oder sehr große Rahmen können auch einige hundert Euro kosten. Ein Rahmen erleichtert dir das Leben ungemein.
Kornscharfsteller: Wenn du Probleme hast mit dem Scharfstellen, dann ist das ein Muss. Meiner Erfahrung nach funktioniert das aber auch ohne problemlos. Meiner steht also die meiste Zeit rum und kommt nur noch bei wenigen Motiven zum Einsatz.
Druckluftdose: Ist sehr praktisch um Staub von den Negativen zu blasen