Bei der Nutzung von Kameras ohne Belichtungsautomatik ist die Benutzung eines Belichtungsmesser zu empfehlen. Die einfachsten findet man im Netz oft zu recht günstigen Preisen. Für wenige Cent gibt es sogar Apps für die gängigen Smartphones, die den Job übernehmen. Man kann sich jedoch auch eines so genannten Photometers bedienen, der einem die Lichtstärke in LUX angibt. Lies weiter und ich zeige dir, warum sich die Mühe der Umrechnung lohnt und wie man es macht.
Ein Photometer (oder auch Luxmeter) misst den einfallenden Lichtstrom pro Flächeneinheit (die sogenannte Beleuchtungsstärke) und gibt das Ergebnis in der Einheit lux (cd/m²) auf dem Display an. Wozu man Handphotometer im Alltag nutzt, außer für den hier beschriebenen Zweck ist mir zwar schleierhaft, man kann Handphotometer jedoch bereits für wenige Euros im Baumarkt und im Internet kaufen. Für unseren Zweck reicht schon das günstigste Gerät, das man schon für etwas mehr als 10 Euro kaufen kann.
Typische Messergebnisse sind Werte von beispielsweise 10.000 lux heller Sonnenschein, 2.000 lux bedeckter Sommertag oder 250 lux auf dem beleuchteten U-Bahnsteig,
Um von diesen Messergebnissen zu einer korrekten Belichtung zu kommen, muss man etwas rechnen. Die allgemeine Formel lautet:
[Belichtungsstärke] = 250 / [ISO] * [Blendenzahl]² / [Verschlusszeit]
Da uns vor allem die Verschulusszeit interessiert, muss die Formel etwas umgestellt werden:
[Verschlusszeit] = 250 / [ISO] * [Blendenzahl]² / [Belichtungsstärke]
Rechnen wir (praktischerweise) am Beispiel der U-Bahn mit 100 ISO und f/2, sieht es wie folgt aus:
t = 250 / 100 * 2² / 250
t = 2,5 * 4 / 250
t = 1/25s
Um sich die ganze Rechenarbeit zu ersparen empfehle ich, sich einfach eine Tabelle mit den üblichen Blenden und ISO Zahlen anzulegen.
Zur Messung hält man das Gerät an das zu fotografierende Motiv, mit der Messfläche in Richtung Kamera. Dieses umständliche Messprinzip mit der ganzen Rechnung hat natürlich Vorteile, die den Aufwand rechtfertigen. Die meisten günstigen Belichtungsmesser (und auch die vieler Kameras) messen nach dem Matrix-Messprinzip, d.h., die durchschnittliche Belichtungsstärke der gesamten Szenerie wird gemessen. Dies führt zu Problemen, wenn unterschiedliche LIchtverhältnisse im Bild vorhanden sind, z.B. bei einem Porträt gegen das Licht oder der Fotografie von Licht und Schatten. Außerdem gibt einem die Momentmessung der Geräte keinerlei Auskunft über die korrekten Einstellungen bei der Nutzung eines Blitzes. Das Photometer kann man üblicherweise so einstellen, dass in der Anzeige die maximale Belichtungsstärke stehen bleibt, man drückt dem Motiv das Gerät einfach in die Hand und löst den Blitz per Hand aus, um den korrekten Wert zu ermitteln. Professionelle Flashmeter, wie sie von Studiofotgafen genutzt werden, funktionieren nach genau diesem Prinzip.
Genug Theorie! Hier weitere Bilder, deren Belichtungszeit ich auf diese Weise bestimmt habe:
Probier es doch einmal aus und teile deine Erfahrung mit uns!