Wie funktioniert das mit analogen Doppelbelichtungen, wenn die eine in Toronto (also in Kanada) sitzt, während die andere grad in Toruń studiert (was sich ziemlich in der Mitte Polens befindet)? Nanne Springer und Oliwia Kohnke haben es ausprobiert, schicken sich Filme zu und belichten gegenseitig auf die Bilder des anderen.
Die beiden haben sich über ihre Fotografie online entdeckt, nach Jahren miteinander zu schreiben angefangen, und dabei bemerkt, wie ähnlich sie sich sind, wie sie sich gegenseitig wiederfinden in den Bildern der anderen. Das geht so weit, dass die eine auch schon mal für die andere gehalten wird.
In ihren Bildern dreht es sich immer wieder um das Meer. Der Ozean, der sie trennt, verbindet sie gleichzeitig – als Leidenschaft, als Sehnsucht.
Folgerichtig heißt ihr Projekt »The Dark Sea«.
Einige noch ganz frische Ergebnisse dieser Begegnung zeigen sie neben ihren eigenen Arbeiten ab 1. Juli in Hamburg beim Enfants Artspace. Und sie begegnen sich hier in Hamburg bei der Vernissage dann auch zum ersten Mal in echt – dem Meer ganz nahe. Wir sind sehr gespannt darauf.
Die musikalische Untermalung dazu kommt mit den »Kanadagans« extra aus Greifswald angefahren – wie schön!
Text: Rüdiger Beckmann