Bildserie „Shapes of Structure“

Alle Bilder wurden mit einer Pinhole Kamera aufgenommen von Markus Kaesler.

Das Vereinfachen von Formen, die Rückführung der Fotografie zu ihren optischen Grundlagen und farbliche Reduktion bilden die Grundlage meiner fotografischen Arbeit. Die sich daraus ergebene Umsetzung mit selbstgebauten Lochbildkameras sehe ich als notwendige Konsequenz dieses reduzierten Arbeitens. Eine Art „Weniger ist mehr“, das für mich auch einen Gegenpol zu einer, von mir als zu schnelllebig und unruhig empfundenen Zeit darstellt. Nicht nur im gedanklichen Ansatz, sondern vor allem eben auch im Schaffensprozess. Dabei faszinieren mich die Möglichkeiten, die mir die Auseinandersetzung mit den fotografischen Grundlagen bietet, immer wieder neu. Sowohl im bildgestalterischen und konzeptionellen Bereich, als auch bei der Wahl der Materialien. Für die einzelnen Projekte verwende ich meist unterschiedliche Aufnahmematerialien und Papiere und räume so den unterschiedlichen Materialitäten und ihren Eigenschaften einen wichtige Stellenwert in meinem Schaffen sein. Dabei bevorzuge ich die Verwendung von traditionellen Materialien und versuche mir ihre charakteristischen Eigenschaften so zu eigen zu machen, dass sie mit der Bildsprache ein harmonisch stimmiges Ganzes ergeben.

Die Verbindung der Gegensätze Bewegung und Statik und ihre harmonische Vereinigung in einem Bild stellt eine Grundidee der Serie „shapes of structure“ dar. Das Verschmelzen des Stromes der Zeit mit dem Statisch-Starren der Architektur in einem Bild. Fliessende Übergänge und die dadurch verwischenden Grenzen bilden eine, diese beiden Elemente beinhaltende Bildästhetik. Eine weitere zentrale Idee dieser Architekturfotografien lässt sich mit Reduktion beschreiben. Reduktion auf mehreren Ebenen. Sowohl die bildgestalterische Vereinfachung der Architekturen auf ihre elementare Grundformen und die Reduktion der Farben zu Graustufen, als auch das maximale Rückführen der Fotografie auf ihre optischen Grundlagen durch die Verwendung einer pinhole – Kamera. Ergänzend dazu steht die Suche nach der Ruhe in der Bewegung. Oder besser: der fliessende Übergang zwischen diesen beiden Gegensätze.Die Kamera bewegt sich während der Aufnahme, während das Objekt verharrt.
Dabei stellt die Zeit einen wichtigen Aspekt der Aufnahme dar. Lange Belichtungszeiten bewirken eine Art Innehalten, eine Atempause in einer immer schneller werdenden Welt,während die kontinuierliche weitergeführte Bewegung der Kamera bewirkt, daß sich Oberflächenstrukturen und Konturen teilweise auflösen und im Diffusen abtauchen.

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