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Der Autor übersetzt aus dem englischen Marwan El-Mozayen SilvergrainClassics
BRAUN MULTIMAG SlideScan 7000
Seit 2004 ist die MULTIMAG SlideScan Serie von BRAUN ein Erfolgsmodell, welches mit dem Mitte 2018 eingeführten neusten Vertreter dem MULTIMAG SlideScan 7000 bereits in die 4 Evolutionsstufe geht.
Äußerlich sind alle Geräte gleichgeblieben und erinnern sehr stark von der Gehäuseform an die berühmten BRAUN Paximat MULTIMAG Diaprojektoren des Nürnberger Herstellers. Lediglich das Projektionsobjektiv fehlt.
Auch wenn optisch alles beim Alten geblieben ist, so haben sich die inneren Werte durchaus verändert. Gaben die technischen Spezifikationen des 2004 er MULTIMAGs, quasi der Urgroßvater des aktuellen 7000, noch eine Scanauflösung von 3600 dpi an, so verspricht der jüngste Spross der MULTIMAGfamilie geradezu phänomenale 10.000 dpi als Nominalauflösung.
Der BRAUN MULTIMAG SlideScan 7000 im Detail
Der BRAUN MULTIMAG Slide Scan 7000 ist ein absoluter Spezialist und besetzt eine Nische unter den Scannern. Die zuvor erwähnte optische Ähnlichkeit zu den Braun Diaprojektoren kommt nicht von ungefähr. Das Gerät ist für die Massenverarbeitung von gerahmten Dias in einem Diamagazin ausgelegt. Durch diese Konzeption ist dieser Scanner ideal für alle Besitzer eines umfangreichen Diaarchivs die eine Lösung für eine ökonomische und weitestgehend vollautomatisierten Digitalisierungsprozess suchen. Dabei verarbeitet das Gerät CS-Magazine für 40 oder 100 CS-Rahmen, Universalmagazine nach DIN 108 für 36 oder 50 KB-Dias, Paximat 36/36S, 50/50S und Rundmagazine 100/100S sowie LKM-Magazine.
Wer also seine Dias bereits in einem dieser besonders weit verbreiteten Magazine archiviert hat muss diese nur noch in den Scanner einsetzen und kann ohne größere Vorbereitung beginnen. Allerdings sollten diese zuvor auf mechanische Mängel geprüft und von Staub befreit sein.
Besonders bedienerfreundlich ist auch die vollautomatische Erkennung ob ein Dia in Quer- oder Hochformat vorliegt.
Die Bedienung des Geräts
Der BRAUN MULTIMAG 7000 ist von den Bedienelementen sehr einfach gehalten. Neben dem Einschaltknopf auf der Rückseite, finden wir lediglich 3 weitere Bedientasten auf der Vorderseite des Gerätes. Über den mittleren runden Grünen Knopf lässt sich einfach auf Knopfdruck ein Scan in der CyberView Software bei Bedarf manuell starten. Mit den Beiden Pfeiltasten kann der Benutzer ein bestimmtes Dia im Magazin gezielt ansteuern. Eine grüne eckige LED rechts oberhalb des Bedienfeldes informiert über den aktuellen Scanzustand.
Besonders praktisch wie auch bei den Braun Diaprojektoren ist ein kleines Leuchtfeld rechts neben dem Diagreifer. Wird hier ein Diapositiv eingesteckt leuchtet das Feld auf bis das Dia wieder entfernt wird.
Der Scanvorgang
Die aus dem Magazin zugeführten Dias werden mit Hilfe einer LED-Lichtquelle gescannt. Ein zusätzlich integrierter Infrarotkanal tastet das transparente Bild auf „Höhen“ und „Tiefen“ ab und detektiert mit diesem Verfahren Staub (Höhen) und Kratzer (Tiefen) auf dem Filmmaterial. Diese gesondert erfassten Höhen und Tiefen werden dann mit Hilfe eines Korrekturverfahrens auf Basis der umliegenden Pixel korrigiert. Braun Phototechnik nennt dieses Korrekturverfahren Magic Touch.
Der Scanner arbeitet mit einer Farbtiefe von bis zu 48 Bit und die maximale Dichte wird von Braun mit 4,2 angegeben, bei einem Dichteumfang von knapp 4. Damit bewegt sich das Gerät in einem akzeptablen Mittelfeld.
Was die Scannzeiten betrifft, liegen diese etwa im Bereich von 3-5 Minuten abhängig von der gewählten Auflösung und eingeschalteter Kratzer und Staubkorrektur.
Die beigefügte Software
Braun liefert zu diesem Sanner die hauseigene Software CyberView. Diese bietet dem Scanoperator alle grundlegenden Funktionen zur Steuerung des Scanners inklusive des Diatransports sowie einfache Werkzeuge zur Bildoptimierung. Die Benutzungsoberfläche ist fast schon selbsterklärend und ohne viel Vorkenntnisse kann bereits nach kurzer Zeit sicher gearbeitet werden. Der Funktionsumfang ist aber eingeschränkt.
Wir haben das Gerät auch unter VueScan betrieben. Die Software ist sehr umfangreich und auch hier funktionierte der Scanner einwandfrei.
Was leistet der Scanner in der Praxis
Um es vorweg zu nehmen, wie auch anderen Herstellern nutzt auch Braun einen Marketingtrick was die Nominal Auflösung von 10.000 dpi betrifft. In unserem Test mit dem USAF Testdia erreichte er einen Wert von über 4600 dpi. Auch wenn dies im Vergleich zu dem aufgedruckten Wert auf der Packung weniger als die Hälfte ist, ist diese Zahl für sich betrachtet ein sehr guter Wert und zudem eine wirkliche Auflösungssteigerung zum Vorgängermodell BRAUN MULTIMAG SlideScan 6000 von 21%.
Bei einem automatisch arbeitenden Gerät kann es ähnlich wie bei Diaprojektoren bekannt auch zu Fehlern kommen, den sogenannten Diaklemmern. Hier sind häufig das zugeführte Diamaterial sowie die Qualität der individuellen Dias sowie des Magazins äußerst relevant. Die früher häufig verbreiteten billigen Kaufhausmagazine schneiden hier deutlich schlechter ab als hochwertig gefertigte Produkte. Keine Probleme hatten wir mit CS Magazinen sowie dem beigefügten Braun Magazin.
Das Scannen eines ganzen 50er Magazins nimmt je nach gewählter Auflösung schon einige Stunden in Anspruch. Daher macht es Sinn hin und wieder den Fortschritt zu überprüfen und gegebenenfalls bei Transportstörungen korrigierend einzugreifen.
Unser Fazit
Der jüngste Spross der BRAUN MULTIMAG Familie ist nach unserer Meinung das beste Gerät am Markt um wirklich große Mengen an Dias in guter Qualität und mit relativ wenig Vorwissen zu digitalisieren.
Der BRAUN MULTIMAG 7000 überzeugt mit guten technischen Daten, von denen besonders die Auflösung in der absoluten Top Liga angesiedelt ist. Der Neupreis von knapp 2.100,- Euro für einen solchen Spezialisten ist daher absolut gerechtfertigt.