Von der Idee zum fertigen Buch

„So ein kleines Fotobuch ist doch schnell gemacht!“. So dachte ich bevor ich das Projekt „Studies of an emphemeral Medium“ begonnen habe. Nun es hat sich als alles andere als einfach erwiesen. Aber lest selbst.

Die Idee ein Buch zu machen kam mir als ich mit Nils Karlson über Fotografie sinnierte. Irgendwann wurden wir uns eines Widerspruchs bewusst. Ich schieße meine Bilder analog, weil ich es mag mit dem Material in Kontakt zu kommen. Aber danach landen diese „realen“ Bilder auf Festplatten und werden digital weiterverwendet. Der logische Schritt war also die Bilder wieder greifbar zu machen. Das war grob im August 2017.

Um ein Buch zu gestalten ging es zu Beginn um die Auswahl der Bilder. Da ich zu dieser Zeit sehr viel mit Sofortbild arbeitet viel die Auswahl schnell auf 4 Serien auf diesem Medium.  Also alle Einzelbilder zusammengetragen und in das Programm SCRIBUS  als kostenlose INDESIGN-Alternative laden. Dabei sollte man sich eigentlich auch schon Gedanken um das spätere Format machen was ich natürlich nicht tat. Ich wählte ein Bild für jede Seite aus und war glücklich bei 60 Seiten zu landen. Stolz schickte ich den Entwurf an Kersten welcher mich sofort auf das überladene Design aufmerksam machte.

Also änderte ich den Aufbau so, dass jedes Bild seine eigene Doppelseite bekam und war natürlich sofort bei 120 Seiten. Nach gefühlten 100 Entwürfen entschied ich mich letztendlich für die aussagekräftigsten Bilder aus 3 Serien. Mittlerweile näherte sich Weihnachten.

Um den Bildern etwas entgegenzusetzten schrieb ich einige andere Künstler an mit denen ich in meiner Zeit hier bei Analog4You in engeren Kontakt gekommen bin. Auch hier brauchte es einiges an Zeit bis die Texte per Mail über verschiedene Kontinente koordiniert wurden. Jetzt kam ich auch endlich auf die Idee mich fest für ein Format (hier 14,8 x 14,8cm ) festzulegen.

Letztendlich stand ein Buch mit dem ich sehr zufrieden war, also schickte ich es an einen Freund der als Grafikdesigner arbeitet. Dieser versuchte freundlich zu bleiben, riet mir aber dennoch ihn das Buch in Indesign gestalten zu lassen. Ich muss sagen ich verstehe jetzt auch warum das ein Ausbildungsberuf ist. Zeilenabstände, Zentrierung, Kerning, Druckprofile, Farbräume. (Um niemanden zu entmutigen, ich habe ein einzelnes Exemplar meines Entwurfs drucken lassen und auch das kann man ohne Scham zeigen!)

Bei der gemeinsamen Arbeit am Buch änderte sich das Aussehen von einem wilden und etwas rau gestaltetem Entwurf im Austausch zu einem sehr schlichten und wunderhübsch designten Buch.   Mittlerweile war Anfang Februar.

Nun begann ich mich ernsthaft mit der Frage des Drucks auseinanderzusetzten. Hier kamen auch meine Prinzipien zum Tragen, denn ich wollte ein Buch das der Umwelt möglichst wenig schadet und unter fairen Bedingungen hergestellt wird. Letztendlich entschied ich mich nach Beratung mit Nils für den klimaneutralen Druck bei PRINTZIPIA in Würzburg. Außerdem suchte ich noch zwei gemeinnützige Organisationen aus an die ein Teil des Erlöses gehen wird.