Kamera-Review Minolta X500 (X570)

Markterscheinen/Lebenszeit/Versionen

Die in Europa und Asien als X500 verkaufte Kamera hieß in den USA X570. Beide gab es in einer chrom/schwarzen und rein schwarzen Ausführung. Sie erschien 1983 als „kleine“ Schwester der populären X700. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass die X500 keinen P(rogramm)-Modus mehr hat. Bei ihr gibt es nur die zwei Modi „A“ oder manuell. Der Modus „A“ ist eine Zeitautomatik, d.h. man wählt am Objektiv eine Blende und die Kamera wählt entsprechend der eingestellten ISO und der Lichtsituation die passende Belichtungszeit. Im manuellen Modus stellt man Blende und Belichtungszeit ein und die Kamera signalisiert durch Lämpchen im Sucher, ob die Einstellungen passen. Im manuellen Modus ist also mit etwas Erfahrung eine Belichtungskorrektur, z.B. bei Gegenlicht, durch eine entsprechende „Fehlbelichtung“ auszugleichen. Im Modus „A“ müßte man die ISO-Einstellung verändern, da die Kamera keine Belichtungskorrektur hat.

Zwischen den Modi „A“ und manuel wechselt man mit dem Drehrad oben auf der Kamera; mit ihm stellt man dann auch die Belichtungszeit ein. Durch diese Einfachheit läßt sich die Kamera zügig bedienen, je nach Lichtsituation ist der Fotograf mit seiner Erfahrung gefragt.

Rechts im Sucher ist eine Zeitskala.Im Modus „A“ wird die von der Kamera gewählte Zeit angezeigt, wobei oben ein „A“ leuchtet und ggfs, eine Über- oder Unterbeichtung angezeigt wird. Im manuellen Modus (oben ein „M“) zeigt eine blinkende LED die eingestellte Zeit an und eine beständig leuchtende LED die von der Kamera vorgeschlagene Zeit. Diese bringt man mit dem Zeitenwählrad in Deckun oder läßt entsprechend den eigenen Vorstellungen eine entsprechende Abweichung.

Zudem wird unten in der Mitte des Suchers in einem kleinen Fenster die eingestellte Blende eingespiegelt.

Durch diese Suchergestaltung hat man neben dem Bild die Aufnahmerelevanten Daten von Blende und Zeit im Blick, ohne die Kamera vom Auge nehmen zu müssen. Dies setzt jedoch voraus, dass eine gweisse Helligkeit vorhanden ist, wenn man den Zeit- oder Blendenwert erkennen will, da hierfür keine Beleuchtung besteht.

Die Scharfstellung des Objektivs erfolgt mithilfe einer hellen Mattscheibe mit Schnittbildindikator und Prismenring. Der Schnittbildindikator ist ein zweigeteiltes Linsenelement, dass durch übereinstimmen der bei Unschärfe gegeneinander verschobenen Bildteile die richtige Fokussierung signalisiert. Der Prismenring wird „ruhig“, wenn scharfgestellt ist.

Genau dies manuelle Fokussiern per Mattscheibe und die Wahl der Blende bzw. Blenden-/Zeitkombination ist für mich das Reizvolle an dieser Kamera … ja, sicher gibt es viele andere vergleichbar ausgestattete Kameras. Aber ihr kantiges und klares Design hat es mir angetan. Auch ihr deutliches, aber nicht zu lautes „Klack“ beim Auslösen weist sie als Kind ihrer Zeit aus.

Links sind Filrückspulkurbel mit ISO-Einstellung und der der Ein-/Ausschalter zu finden. Der Schalter hat zwei „Ein“-Positionen: mit und ohne ohne Piepsen, z.B. bei Unterbelichtung (Kameras die Piepsgeräusche von sich geben, sind mir zuwider, deswegen benutzte ich diese Stellung nicht).

Ihre Funktionsweise, ihr Design und Auslösegeräusch erinnern mich an meine ursprünglichen Spiegelreflexkamera-Erfahrungen vom Ende der 80er als ich meine Praktika Super TL 1000 bekam … aber das ist eine andere Geschichte.

Meine Wahl für den Wiedereinstieg in die analoge Photographie mit einer SLR fiel auf die X500, weil sie günstig zu bekommen ist und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit aufgrund ihres „geringen“ Alters technisch in Ordnung ist.

Wer Fragen hat, melde sich gern!

Infoquellen:
Jürgen Adler: Minolta X-500 – die hübsche kleine Schwester der X-700
www.juergen-adler.de/2015/02/14/minolta-x-500-die-h%C3%BCbsche-kleine-schwester/

the minolta x-500 / x-570
www.rokkorfiles.com/X-570.htm

Aleksander Zgraja: Minolta X-500
www.zgraja.com/kameras/minolta_x500.php

Text und Bilder: Alexander Döen