Story Behind The Image: Modena

Viele Bilder haben eine Geschichte… manche eine lange, andere eine kurze… Manche Bilder sind für den Fotografen oder den Abgelichteten wichtig, weil er eben eine Erfahrung oder ein Gefühl damit verbindet. Sei es, weil der Moment in dem das Bild spontan aufgenommen wurde eine besondere Bedeutung hat, oder weil man lange auf dieses Bild hingearbeitet hat, oder weil alles anders kam als geplant.

 

Heute möchte ich euch eine kleine Geschichte zweier kurzen aber doch recht stressigen Geschäftsreisen ans gleiche Ziel erzählen. Jeweils Ende Januar und Ende Februar 2016 fuhr ich mit einem Kollegen zu Geschäftsterminen nach Modena/Italien.

 

– erster Anlauf –

 

Die Entfernung zu meiner Heimat beträgt ziemlich genau 800km. Wir fuhren jeweils am Mittwoch hin, hatten nachmittags noch ein Meeting, dann kurz ins Hotel unter die Dusche, Geschäftsessen, schlafen, Meeting – und dann am Donnerstagnachmittag auch schon wieder Heimfahrt. Ich hatte mir das nicht ganz so stressig vorgestellt und mir das erste Mal im Januar den Fotorucksack mit der Mittelformat gepackt. Letztendlich hatten wir trotz, dass wir ein Hotel direkt in Nähe des historischen Stadtkerns gebucht hatten nicht auch nur eine einzige Minute Zeit etwas von der Stadt zu sehen geschweige denn auch nur ein „schnelles“ Foto zu machen. Alles was ich von Modena mitbrachte war ein Stück Salami, ein Stück Coppa und einen Balsamico was wir am Tag der Abreise mal eben schnell in einem Einkaufszentrum an der Autobahnauffahrt mitnahmen.

 

– zweiter Anlauf –

 

Im Februar „warf“ ich nur schnell noch kurz vor der Abfahrt meine Minolta Hi-Matic E (die leider mittlerweile verschollen ist ( wer weiß wo sie ist?) in die Tasche in der sich ein Kodak Tri-X befand – ohne mir große Hoffnungen zu machen auch nur ein Foto damit aufzunehmen. Im Großen und Ganzen lief natürlich auch diese „Reise“ identisch mit der im Januar ab, jedoch vor dem Geschäftsessen am Mittwochabend war tatsächlich noch ca. eine dreiviertel Stunde Freiraum, also kurz mit dem Kollegen in die Stadt „gehastet“ – nur mit der Hi-Matic. Natürlich hatte ich kein Stativ dabei. Wer die Hi-Matic E kennt weiß auch das bei 500ASA bei der Belichtungseinstellung Schluss ist und die Kamera bis auf den Fokus und eben die Filmempfindlichkeit keinerlei Einstellungen zulässt. Ich machte ca. 10 Aufnahmen ohne mir Hoffnungen zu machen das hier ernsthaft etwas Brauchbares rauskommt, es war nämlich bereits dunkel und die Innenstadt von Modena ist mehr schlecht als recht beleuchtet.

 

– Freitagnachmittag –

 

Wir kamen wieder am Donnerstag am späten Abend zuhause an und Freitag ging es dann am späten Vormittag kurz zum Bericht in die Arbeit. Ich konnte es kaum erwarten nachmittags meinen Film zu „baden“ – hoffentlich war nur eine brauchbare Aufnahme dabei! Gegen 16:00 Uhr als ich dann den Film aus dem Tank zog hat es mir ein breites Grinsen auf das Gesicht gezaubert. Trotz nur 400ASA und nahezu keiner Möglichkeit Einfluss zu nehmen, sowie schlechtem Licht, waren einige brauchbare Aufnahmen dabei. Dank des Zentralverschlusses der Hi-Matic E löst diese nahezu erschütterungsfrei aus und auch das offenblendige Objektiv lässt viel Licht durch – das war mein Glück.

 

 

 

Minolta Hi-Matic E // Kodak Tri-X @400ASA // Kodak HC-110 B 5 Min

 

Minolta Hi-Matic E // Kodak Tri-X @400ASA // Kodak HC-110 B 5 Min

 

Minolta Hi-Matic E // Kodak Tri-X @400ASA // Kodak HC-110 B 5 Min

 

Alle Aufnahme aus der Serie: https://www.aphognext.com/modena-night/

 

Happy End 😉

 

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Nach ein paar Jahren Digitaltechnik, begann ich mich für die analoge Fotografie zu interessieren. Ich spezialisierte mich auf den analogen Schwarz-Weiß-Prozess, der auch aktuell meinen Schwerpunkt bildet. Hauptsächlich arbeite ich Mittelformat mit der Mamiya RB67 Pro SD und der Mamiya 645 Super, nutze aber auch eine 4×5 Inch Großformatkamera und diverse Minolta Kleinbildkameras. An der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie reizt mich einerseits die Reduktion auf das Wesentliche, sowie die andererseits schier unendlichen Möglichkeiten die der Prozess bietet. Wenn ich in Farbe arbeite so fällt meine Wahl immer mehr auf Diafilm.