Pocketfilm 110- (und andere 16mm-) Filme daheim entwickelt!

Pocketfilm Typ 110

Kodak stellte 1972 mit dem Pocketfilm 110 einen neuen Kassettenfilm vor und schuf damit eine Kameragattung, die typisch für die 70er und und 80er Jahre war: Die Pocketkamera! In den 2010er Jahren wurde dann leider die Produktion des Films eingestellt. Erst vor einigen Jahren brachte Lomo wieder eine Reihe von Pocketfilmen auf den Markt, darunter auch den Schwarzweißfilm Lomo Orca 110.

Wie entwickeln?

Doch wie entwickelt man diese Filme daheim, wenn man sie nicht an Fachlabore oder an Lomo direkt schicken will? Eine Reihe von Herstellern wie Durst – und natürlich auch Jobo – hatten für dieses Filmformat Spiralen für ihre Entwicklungsdosen. Besonders die Spiralen Duoset 1502 von Jobo passen in das immer noch aktuelle 1500er System. Sie sind allerdings nur noch gebraucht und dann oft zu sehr sportlichen Preisvorstellungen erhältlich! Gibt es Alternativen?

Spiralen „Duoset 1502“ von Jobo und Originalverpackung
Spiralen „Duoset 1502“ von Jobo und Originalverpackung

Die Alternative!

Die Alternative ist hier die sowjetische 35mm-Entwicklungsdose. Zu dieser Entwicklungsdose gibt es einen Einsatz, der die Entwicklung von 16mm-Filmen – und damit auch Pocketfilm 110 – ermöglicht. Dieser Einsatz ist ursprünglich mit den 16mm-Kleinstbildkameras der Reihe Kiev 30 (Kiev 30, Kiev 30M, Kiev 303) geliefert worden. Entwicklungsdose und Kameraset sind auf den üblichen Online-Marktplätzen oftmals zu sehr moderaten Preisen zu bekommen. Allerdings, auch das muss gesagt werden, ist die sowjetische Entwicklungsdose technisch wesentlich älter als heutige Dosen. Man kann nur mittels Drehknauf drehen und nicht kippen. Unter Umständen müssen deshalb die Entwicklungszeiten angepasst werden.

Sowjetische 35mm-Entwicklungsdose Einsatz für die Entwicklung von 16mm-Filmen – und damit auch Pocketfilm 110 Einsatz, der die Entwicklung von 16mm-Filmen – und damit auch Pocketfilm 110

Und was soll ich mit der Kiev?

Die Kiev 30-Reihe ist auch sehr interessant. Die Kamera kann in Zeit, Blende und Entfernung eingestellt werden. Die Filmkassetten sind auf Wiederladung ausgelegt und können mit perforiertem (oder besser unperforiertem) 16mm-Material geladen werden. Das vollständige Set enthält in der Regel auch noch eine Formatmaske zum Einlegen in den Vergrößerer. Diese Kamera werden noch einmal Thema eines eigenen Artikels werden.

Autor: Markus Heiting